86.930 Einwohner beheimatet die Brigittenau auf 5,67 Quadratkilometern. Bei der letzten Wien-Wahl zeigte sich klar: Die SPÖ ist hier der Favorit. Ganze 45 Prozent konnten die Roten hier erreichen. Platz zwei waren die Grünen, allerdings bloß mit 17,27 Prozent der Stimmen. Dahinter landete auch die ÖVP noch auf dem Siegertreppchen, die Türkisen konnten 14,78 Prozent erzielen. Die Freiheitlichen kamen auf 7,35 Prozent, Schlusslicht bildeten die NEOS mit 4,99 Prozent.
Spitzenkandidatin Christine Dubravac-Widholm tritt für die Brigittenau an. Sie freut sich über den Ausbau des Nordwestbahnhofes, besonders der geplante Park ist für sie ein Highlight. Folgende Themen sind ihr im Bezirk besonders wichtig:
➤Coole Zonen: Um gegen den Klimawandel anzukämpfen und den Bezirk zu kühlen, fordert die SPÖ Brigittenau ein Antihitzeprogramm für alle vom Homeoffice bis zur Freizeit. Es wurde bereits begonnen, resiliente Infrastrukturen und klimafitte Stadträume zu schaffen. Gleichzeitig wurden die "Coolen Zonen" ins Leben gerufen. Im Bezirk wird es künftig mehr "cool" geben.
➤Photovoltaik: Ausbau großflächiger Sonnenkollektoren auf den Bezirksdächern. Die Photovoltaik soll in Zukunft im Bezirk ausgebaut werden.
➤Bürgerbeteiligung: Wer künftig Ideen für den Bezirk hat, kann sich künftig um Finanzierung bemühen. Um die Bürgerbeteiligung weiter auszubauen, gibt es jetzt das Mitmachbudget.
Spitzenkandidat Christian Enöckl gestaltet seit 2015 als Bezirksrat der Wiener Volkspartei die Politik der Brigittenau mit. Folgende Problemfelder sieht er in seinem Bezirk.
➤Kriminalität und Gewalt: Hier sieht die ÖVP ein besonders großes Problemfeld im Bezirk. Als Lösung schlagen sie ein Alkoholverbot entlang der Stationen der U6 sowie Videoüberwachung an neuralgischen Punkten und in Parkanlagen vor.
➤Sauberkeit: Auch hier ortet die ÖVP Probleme. Mehr Kontrollen sollen hier für Verbesserungen sorgen. Auch eine Mülldeponie im Bezirk wird gefordert.
➤Parkplätze: Viele Bewohner seien laut der ÖVP im Bezirk auf das Auto angewiesen, die Lebensqualität der Anrainer müsse respektiert werden. Ausreichen Parkraum sei hierfür ein wichtiger Schritt.
Laurenz Barth ist der Spitzenkandidat für die FPÖ Brigittenau bei der kommenden Wien Wahl. Themen wie Sicherheit und Wohnen liegen ihm besonders am Herzen.
➤ Sicherheit: Um das Sicherheitsgefühl im Bezirk zu verstärken, fordert die FPÖ mehr Polizeipräsenz an Kriminalitätsschwerpunkten, etwa rund um die Millennium City und die U-Bahn-Station Jägerstraße. Auch Parks sollen sicherer gemacht werden.
➤Nordwestbahnhof: Die Neubebauung dürfe nicht zu einem zweiten Nordbahnhof werden – die FPÖ befürchtet Überfüllung, schlechte Planung und zu wenig Infrastruktur. Sie fordern, dass bei Bauprojekten künftig Grünflächen, Verkehrsanbindungen und Schulnähe berücksichtigt werden sollen.
➤Gerechtes Wohnen: Hier fordert die FPÖ, dass der soziale Wohnbau all jenen zugutekommen soll, die im Bezirk leben und arbeiten. Für Spekulanten und Asylanten soll hier laut der FPÖ kein Platz sein.
Barbara Pickl, Grüne Spitzenkandidatin in der Brigittenau ist seit 2015 grüne Bezirksrätin, aktuell ist sie stellvertretende Bezirksvorsteherin in der Brigittenau. Bei ihren Besuchen in den Gemeindebauten des Bezirks hört sie oft Beschwerden, auch unter der Hitze im Bezirk würden viele leiden. Besonders am Herzen liegt ihr, dass die Anrainer der Durchzugsstraßen nicht vergessen werden und Schutz vor Lärm und schlechter Luft bekommen.
Wallensteinstraße: In der Wallensteinstraße wünschen sich die Grünen eine Begegnungszone. Den jetzigen Zustand finden sie problematisch, sie bezeichnen die Wallensteinstraße als grau, dreckig und unübersichtlich. Auch die Hitze im Sommer stelle ein Problem dar, es würden auch Bäume, Bänke und Brunnen fehlen. An den Gehsteigen möchten die Grünen etwas verändern, vor allem eine Verbreiterung steht auf dem Plan. Das Fahrradfahren auf der Wallensteinstaße solle zusätzlich sicherer gestaltet werden, hier sollen Fahrradwege helfen.
Nordwestbahnhof: Die Grünen Brigittenau kritisieren die Errichtung zu vieler teurer Immobilienprojekte im Gebiet Nordwestbahnhof, die für die Bewohner nicht leistbar sein werden. Auch das Verkehrskonzept sei unzureichend: Es fehlen Ideen für den Schutz der Nebenstraßen vor Durchzugsverkehr, wie die Grünen finden. Den Ausbau der Tiefgaragenplätze sehen die Grünen ebenfalls kritisch: Viele Tiefgaragen bedeuten viele Autos auf den Straßen und eine Verteuerung des Wohnbaus. Stattdessen brauchte es mehr Öffis und Angebote für aktive Mobilität.
Spitzenkandidatin Selma Arapović ist Gemeinderätin, Landtagsabgeordnete, Bezirkssprecherin der NEOS in der Brigittenau. Als Sprecherin für Stadtentwicklung und Wohnen setzt sie sich für eine nachhaltige, lebenswerte und leistbare Stadt ein. Nach Christoph Wiederkehr übernahm sie den Posten als Clubchefin der NEOS Wien.
➤Wallensteinstraße: Hier fordern die NEOS transparente Kommunikation. Es sollte klar über den aktuellen Planungsstand informiert werden. Sie wünschen sich eine moderne, begrünte Straße mit hoher Aufenthaltsqualität, breiten Gehsteigen und durchgängigen Radwegen.
➤Hannovermarkt: Der Hannovermarkt ist nicht nur ein wichtiger Nahversorger, sondern könnte auch ein lebendiges Zentrum für die Brigittenau werden, wie die NEOS finden. Dafür brauche es ein moderneres Erscheinungsbild, ein diverseres Angebot und mehr Aufenthaltsqualität. Geschafft soll das durch direkte Bürgerbeteiligung werden, noch dieses Jahr soll eine Umfrage dazu starten. Das Ziel ist es, den Hannovermarkt einladend, vielfältig und zukunftsfähig zu gestalten.
➤Nordwestbahnhof: Wenn es um den Nordwestbahnhof geht, sind viele Fragen für die NEOS noch ungeklärt. Fragen wie: "Wie sieht die Anbindung an den öffentlichen Verkehr aus?" "Welche Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen sind geplant?" "Wie wird sichergestellt, dass genügend Grün- und Freiräume entstehen?", stehen im Raum. Die NEOS setzen sich dafür ein, dass die Entwicklung des neuen Stadtquartiers vorangetrieben wird. Sie möchten einen lebendigen, durchmischten und nachhaltigen Stadtteil schaffen.