Samstagmittag, die Sonne knallt vom Himmel, der Verkehr rollt gemächlich über die Linzer Mozartkreuzung. Dann bietet sich den Passanten aber plötzlich ein tierisches Spektakel: Ein Bienenschwarm hatte es sich ausgerechnet auf einer Ampel gemütlich gemacht.
Mitten im Trubel der City sorgen Tausende summende Tierchen für verdutzte Blicke, spontane Handy-Videos und ordentlich Gesprächsstoff. Der Star des Geschehens: ein entschlossener Imker, der im Schutzanzug zur Rettung eilt.
Ein Video des Schmäh-Accounts "Thug Life Austria" zeigt die bizarre Szene:
Der Clip zeigt den Imker in voller Aktion: Mit Kübel, Besen und Leiter bewaffnet, steigt er entschlossen zur Ampel hinauf. In aller Ruhe kehrt er das Bienenvolk in den Kübel. Danach wandern die gesammelten Insekten in einen vorbereiteten Bienenstock.
"Wie ist es dazu überhaupt gekommen?", fragt sich ein User in den Kommentaren. Die Antwort: Das Schwärmen ist ein natürlicher Vermehrungstrieb der Bienen. "Wenn das Bienenvolk zu groß wird, zieht die alte Königin zieht mit einem Teil der Arbeiter aus", erklärt Entomologe Martin Schwarz vom Linzer Biodiversitätszentrum "Heute".
Die neue Königin übernimmt den Bienenstock, während das neue Volk sich nach einer Alternative umschaut. "Sie sammeln sich dann an einem Punkt, von dort aus schwärmen sie aus und suchen einen neuen Platz." Der Trubel der Stadt war den Bienen "offensichtlich wurscht, weil die Ampel nur ein Zwischenstopp war", so der Experte.
Wo die Insekten sich dann endgültig niederlassen, sei "mehr oder weniger eine demokratische Abstimmung" – der beste Platz gewinnt. Die Entscheidung wurde dem Schwarm in Linz einfach abgenommen. Wo die Bienen ausgebüchst sind, sei laut Schwarz nur sehr schwer nachvollziehbar. Fix ist: "Sie müssen von irgendeinem Imker gekommen sein".
