Es hätte ein fröhlicher Badetag werden sollen – doch am Sonntagnachmittag verwandelte sich der Ausflug einer Familie aus dem Bezirk Mödling (Niederösterreich) in ein Drama. Im Linzer Parkbad verschwand ein fünfjähriger Bub plötzlich unter Wasser.
Das Ganze passierte noch dazu an einer schwer einsehbaren Stelle unter einer Brücke im 1,40 Meter tiefen Erlebnisbecken. Der Kleine trug keine Schwimmhilfe. Rund zwei Minuten trieb er bewusstlos im Wasser, bis eine 37-jährige Frau ihn entdeckte und sofort aus dem Becken zog.
Mehrere Badegäste begannen sofort mit der Reanimation – mit Erfolg: Nach etwa einer Minute atmete der Bub wieder selbstständig und kam zu Bewusstsein. Der Notarzt versorgte ihn vor Ort, anschließend wurde er ins Linzer Kepler Uniklinikum gebracht.
Von dort gab es am Montag auf "Heute"-Anfrage zum Glück gute Nachrichten: "Er ist außer Lebensgefahr und auf dem Weg der Besserung", so eine Sprecherin des Spitals. Der Bub konnte noch am Sonntag auf die Normalstation verlegt werden.
Die Eltern des Kindes hatten sich mit fünf weiteren Kindern und einer erwachsenen Begleitperson in unmittelbarer Nähe des Beckens befunden. Doch wegen des dichten Badebetriebs verloren sie den Überblick.
Nicht der erste dramatische Unfall in der noch jungen Badesaison: Nur wenige Tage zuvor hatte ein Dreijähriger im oberösterreichischen Grenzgebiet weniger Glück. Der Bub wurde in Burghausen (Bayern) leblos in einem Pool gefunden. Er soll davor von einem Spielplatz davongelaufen sein. Für ihn kam jede Hilfe zu spät.
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) schlug deswegen schon Alarm: "Wenige Sekunden reichen aus. Verlassen Sie sich beim Beaufsichtigen niemals auf Ihr Gehör", warnt Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.
Besonders bei Sommerfesten oder Familienfeiern sei es wichtig, klare Aufsichtspersonen zu bestimmen. Denn: Oft würden Erwachsene davon ausgehen, dass jemand anderes ein Auge auf die Kinder hat.