Die Architekturbiennale in Venedig läuft seit dem 10.5., auch Österreich ist vertreten. Der Österreich-Pavillon wurde feierlich von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) eröffnet. Das Thema des Pavillons: Wiens sozialer Wohnbau. Dieser wird mit zivilgesellschaftlich initiierten Projekten in Rom verglichen. Der österreichische Beitrag soll zeigen, wie es ein besseres Leben mit Hilfe von Wohnbau geben kann.
Der Österreich-Pavillon steht unter dem Titel: "For Better Living". "Wir zeigen, dass leistbares und qualitätsvolles Wohnen möglich ist, wenn der politische Wille da ist", betont Bürgermeister Ludwig in seiner Eröffnungsrede. "Als ehemaliger Wohnbaustadtrat weiß ich, wie wichtig es ist, kontinuierlich in die soziale Infrastruktur einer Stadt zu investieren. Heute sehen wir: Diese Politik wirkt – und sie wirkt weit über Wien hinaus." Die 220.000 Gemeindewohnungen, die es in Österreichs Hauptstadt gibt, würden für hohe Lebensqualität und soziale Sicherheit sorgen. Dieses Modell macht uns zur größten kommunalen Hausverwaltung Europas und zu einem internationalen Vorbild für eine gerechte Stadtentwicklung“, so Ludwig.
Auch auf Europa-Ebene beschäftige Wien sich mit dem Thema leistbares Wohnen, Wohnen sei ein Grundrecht und müsse auch europäisch gedacht werden, betonte der Bürgermeister. Der Österreich-Pavillon in Venedig, so Ludwig weiter, zeige eindrucksvoll, dass sozialer Wohnbau weit mehr ist als Architektur: Dieser sei vielmehr "Ausdruck einer politischen Haltung".
Kuratiert wurde der Pavillon von Michael Obrist, Sabine Pollak und Lorenzo Romito. Gezeigt werden darin Möglichkeiten für ein besseres Leben für alle. Anhand von zwei Städten – Wien und Rom – wird die Frage gestellt, wie ein solches better living, also besseres Leben" gelingen kann. Der Projektvorschlag für den österreichischen Pavillon wurde im Herbst 2024 durch eine Fachjury im Rahmen einer Ausschreibung des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport ausgewählt.
Zwischen diesen beiden Ansätzen, die sich im Pavillon gegenüberstehen, entsteht ein "Space of Negotiation". Dies soll ein symbolischer Raum für Diskussion, Austausch und neue Perspektiven sein. Historische Filmaufnahmen vom Einküchenhaus der 1920er-Jahre bis zum Kulturwohnprojekt Sargfabrik ergänzen den Blick auf aktuelle Herausforderungen wie Klimawandel, Überalterung und soziale Spaltung.