Mit dem Ibiza-Skandal zerbrach 2019 nicht nur die schwarz-blaue Regierung, sondern auch Straches politische Karriere. Die FPÖ verstieß ihren langjährigen Chef, und sein Versuch, mit dem "Team HC Strache" 2020 zurückzukehren, scheiterte. Nur 3,27 Prozent der Stimmen – zu wenig für den Einzug in den Gemeinderat.
Doch Strache gibt nicht auf. Nun wagt er einen erneuten Anlauf – mit großen Worten und viel Kampfgeist. Nach eigenen Angaben hat er die nötigen 1.700 Unterstützungsunterschriften in allen 17 Wiener Wahlkreisen beisammen. Damit ist klar: Strache steht am 27. April auf dem Stimmzettel.
Strache sieht Wien in der Krise. Die hohe Stadtverschuldung, steigende Kriminalität und Migration seien die drängendsten Probleme, behauptet er. Besonders bei den Kindergärten sieht er "katastrophale Zustände". Wien habe einen zu hohen "Anziehungsfaktor für Migranten", die eine "Bringschuld zur Integration" hätten – auch wenn es "viele Anständige" gebe, so Strache.
Persönlich habe er sich weiterentwickelt: "Ich bin älter, reifer und besser geworden." Jetzt will er zeigen, dass er noch immer ein "echtes Wiener Original" ist. Doch ob die Wiener ihm eine zweite Chance geben, bleibt offen.
Die politische Landschaft in Wien hat sich verändert. Während Strache 2020 an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, ist seine frühere Partei, die FPÖ, derzeit im Höhenflug. Strache bleibt mit seiner Liste in einigen Bezirksparlamenten vertreten, doch für den Gemeinderat braucht es deutlich mehr Stimmen.
Ein erneutes Scheitern könnte sein endgültiges politisches Aus bedeuten. Doch Strache gibt sich zuversichtlich: "Ich habe noch viel vor!" Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Wiener ihm diesmal ihr Vertrauen schenken – oder ihn erneut scheitern lassen.