Sommer ist Baustellen-Zeit. Verkehrsunternehmen nutzen die Ferien, um wichtige Modernisierungsvorhaben umzusetzen. Besonders in Wien ist das spürbar. Öffi-Fahrgäste sind von Sperren und Umleitungen betroffen – sowohl bei U-Bahnen und Straßenbahnen.
Ein großes Projekt der ÖBB ist das S-Bahn-Upgrade auf der Strecke Floridsdorf – Meidling. Heuer kommt es daher schon wieder zu einer Teilstrecken-Sperre. Zum zweiten Mal in Folge ist die Strecke von Floridsdorf bis Praterstern betroffen.
Bahnsteige werden verlängert, Brückentragwerke erneuert. Zudem wird ein neues System umgesetzt, wodurch künftig dichtere Takte bei den Zügen möglich sein werden. "Das geht nicht in einem Sommer. Das ganze Upgrade dauert bis Ende 2027", erklärt Judith Engel, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur. Ab nächstem Jahr sollen dann andere Streckenabschnitte von Baumaßnahmen betroffen sein.
Für diesen Sommer (28. Juni bis 1. September) setzen die ÖBB wieder auf Ersatzbusse. Nach vergangenem Jahr wurde eine Kundenbefragung durchgeführt. Davon ausgehend wird es einige Verbesserungen geben. Die Verbindungen wurden mit den Wiener Linien abgestimmt.
Von Beginn der S-Bahn-Sperre an werden zwei Bus-Linien zwischen Bahnhof Floridsdorf und Praterstern unterwegs sein – eine Direktverbindung und ein Bus, der die Stationen Handelskai und Traisengasse anfährt. Der Direktbus fährt täglich zwischen 5.30 Uhr und 20 Uhr im 5-Minuten-Takt. Später ist noch der Bus mit Zwischenhalten unterwegs. Trotzdem wird die Fahrt etwas länger dauern als gewohnt. "Abhängig von der Verkehrslage braucht der Direktbus maximal 15 Minuten länger", informieren die ÖBB.
Auch bei der U4 gibt es Einschränkungen. Sie wird zwischen Friedensbrücke und Schottenring für über zwei Monate gesperrt. Als Ersatzverbindung fährt die Straßenbahn E4 von Nußdorf bis Schottenring. Die Linie D wird zudem ab Börse über Schottenring und Schwedenplatz zum Schwarzenbergplatz umgeleitet. Die U-Bahnen und die Straßenbahnen 2, 30, 31, 38 und 44 sind in dichteren Intervallen als üblich unterwegs.
Sowohl die ÖBB, als auch die Wiener Linien und die ASFINAG betonen, dass Baustellen notwendig sind. Alljährliche Modernisierungsmaßnahmen der Verkehrsinfrastruktur seien alternativlos und die Basis für verlässliche Mobilität in der Zukunft, heißt es seitens der drei Infrastrukturunternehmen.
Mit der gemeinsamen Bewusstseinskampagne "Baustelen vergehen, Fortschritt bleibt", will man der Bevölkerung den positiven Impact von Baustellen näher bringen und deutlich machen, dass diese ein sichtbares Zeichen für Verbesserung und Weiterentwicklung sind.