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Blackout-Experte erklärt, wann es zu Plünderungen kommt

Was, wenn nach einem Stromausfall die Angst um sich greift und die Österreicher in die Supermärkte stürmen? Der Handel bereitet sich jedenfalls vor.

Die Wiener stürmen am Feiertag eine Supermarkt am Praterstern – bei einem Blackout drohen weitaus schlimmere Szenen.
Die Wiener stürmen am Feiertag eine Supermarkt am Praterstern – bei einem Blackout drohen weitaus schlimmere Szenen.
Leserreporter

Alle Experten sind sich einig, dass ein Blackout kommen wird – die Frage sei nur wann. Ebenso offen ist, wie die österreichische Bevölkerung im Krisenfall reagieren wird und ob es schon bald nach einem breitflächigen Stromausfall zu Plünderungen in Lebensmittelläden kommen muss. Supermärkte bereiten sich auf dieses Szenario bereits vor – siehe hier.

Frühere Untersuchungen zum Thema lassen vermuten, dass sich Menschen in stabilen Ländern im Krisenfall eher solidarisch verhalten und einander helfen. Doch die Folgen des Zusammensturzes der Energieversorgung sind unvorhersehbar.

Auswirkungen eines Blackouts völlig offen

Denn Alexander Amann vom Zivilschutzverband machte nun im ORF unmissverständlich klar, dass es noch zu wenig Erfahrungswerte gebe, um hier echte Einschätzungen treffen zu können: "Wenn jeder darauf vorbereitet ist und genug zu essen und zu trinken daheim hat für zehn Tage, dann hat man nicht gleich wenn es dunkel wird die Panik und sagt, ich muss unbedingt in den Laden, um mir was zu essen oder zu trinken zu kaufen. Der Grund, warum man plündern gehen muss, weil man nichts zu essen hat, fällt dann einfach weg."

Erst kürzlich zeigte eine Spectra-Umfrage, dass die Mehrheit sehr schlecht auf den Ernstfall vorbereitet wäre und nur 16 Prozent der Österreicher für einen breitflächigen Netzausfall vorgesorgt haben. Informationen und Tipps des Zivilschutzverbandes können helfen, die eigene Vorbereitung für den Ernstfall zu optimieren.

Was du unbedingt zu Hause haben solltest, um gut auf einen Blackout vorbereitet zu sein findest du hier!

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    Denise Auer

    Ausfall vom Handynetz die größte Gefahr

    Die größte Gefahr bei einem Blackout sei laut dem Experten der sofortige Ausfall nahezu aller Kommunikationsmittel. "Das Telefon funktioniert vielleicht noch eine halbe Stunde, aber dann sei auch mit der Kommunikation Schluss." Ab dann könne man nicht mehr fragen, wie es der Familie geht oder Treffpunkte ausmachen, was für viele Österreicher eine äußerst unangenehme Situation wäre: "Wir haben uns ja schon sehr an die ständige Erreichbarkeit gewöhnt", so Amann. Angst und Panik in der Bevölkerung könnte die Folgen sein – mit ungewissem Ausgang.

    Im "Heute"-Gespräch wies Krisen-Experte Herbert Saurugg (48) auf eine weitere Gefahr hin, die viele wohl nicht am Schirm haben: "Selbst wenn wir nur einen Blackout von einem Tag haben, blieben Supermärkte sicherlich eine Woche oder länger geschlossen. Denn es dauert Tage, ja sogar über eine Woche, bis das Werkl wieder läuft." Das einzige was hilft, ist eine gute Vorbereitung für den Krisenfall. Nur so könne man chaotische Tage bis zur Wiederherstellung der Energieversorgung überbrücken.