Debatte Preistricks im Handel

"Blödsinn", "Rufschädigung" – harte Kritik an Regierung

Rainer Will schießt scharf gegen die Regierung. Es gebe keine Preistricks, ist der Handelsexperte sicher und spricht von einer Scheindebatte.
Michael Rauhofer-Redl
15.10.2025, 10:46
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Vor einem Monat hat die Regierung die Aktion scharf gegen versteckte Preiserhöhungen in Supermärkten gestartet. Jetzt gibt’s die erste Zwischenbilanz. Wie von "Heute" berichtet, gab es bei rund 2.500 Kontrollen in Wien im Jahr 2025 bereits 502 Anzeigen wegen falscher oder fehlender Preisauszeichnung. Alleine im abgelaufenen September waren es im Rahmen der Aktion scharf 200.

Verstöße wurden vor allem bei der Angabe des Grundpreises, bei der Mengenangabe und der Kennzeichnung von Rabatten entdeckt, so die zuständige Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). Sie spricht von "Tricksereien auf Kosten der Konsumenten".

Handelsverband-Chef kontert entschieden

Eine gänzlich andere Sicht auf die Dinge hat Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will, wie aus einem Interview mit dem Ö1-Morgenjournal am Mittwoch hervorgeht.  Im Gespräch mit dem ORF-Radiosender ärgerte er sich darüber, dass die Zahlen vorab an Medien gespielt, nicht aber an die Betroffenen übermittelt worden seien.

Deswegen könne er zu den Zahlen noch nichts sagen. Man wisse aber, dass es bei den großen Ketten – REWE, Spar, Hofer und Lidl – unter zehn Beanstandungen gegeben habe. Weil das Sozialministerium diese aber über "Monate" hinweg durch die Medien "getrieben" habe, habe dieses "Rufschädigung" begangen.

Handelsverband-Geschäftsführer feuert gegen die österreichische Bundesregierung.
Denise Auer

Absichtlich würde niemand Fehler machen, so Will. Bei 200 Auffindungen spreche man von 9.400 Geschäften, davon in 2.000 Wien und 20.000 Produkten pro Händler. Österreich habe das strengste Gesetz und das erschwere die Aufgabe für die Mitarbeiter, die Regeln auf Punkt und Beistrich zu befolgen.

"Getrickst und gegaukelt" werde von niemandem, ist sich Will sicher. Es sei ein "negatives Sitttenbild der Bundesregierung" gegen diese kritische Infrastruktur und deren Mitarbeiter vorzugehen. Das sei "inakzeptabel".

Ärger über "toxische Scheindebatte"

Ein weiterer Kritikpunkt Wills. Man habe erst diese Woche eine Schulung für alle kleineren Betriebe durchgeführt und auch das Marktamt "sehr gerne dabei" gehabt, damit dieses erklären könne, wo es Probleme gibt. Laut Will kam es zur Absage, lieber würde man sich über die Medien "instrumentalisieren lassen".

Zudem sei nicht dargestellt worden, wie sich die Fälle aufteilen. Will spricht von einer "Scheindebatte". Diese toxische Debatte müsse beendet werden, fordert Will.

{title && {title} } mrr, {title && {title} } Akt. 16.10.2025, 14:35, 15.10.2025, 10:46
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