Laut Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo steigen die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak heuer um 3,8 Prozent. Für nächstes Jahr wird dann ein weiterer Anstieg um 3,2 Prozent erwartet. Gleichzeitig sind die Gewinne der Lebensmittelketten zuletzt stark angestiegen.
Die Debatte um diese steigenden Preise hat zu einer Aktion scharf der Regierung gegen Preistricksereien im Supermarkt geführt. Nach dem Start im September zieht die für Konsumentenschutz zuständige Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) gemeinsam mit dem Marktamt Wien eine erste Bilanz:
Insgesamt wurde heuer alleine in den Supermärkten in Wien bereits 2.518 Kontrollen durchgeführt.
Seit Jänner gab es 502 Anzeigen wegen falscher oder fehlender Preisauszeichnung. Alleine im abgelaufenen September waren es im Rahmen der Aktion scharf 200.
Verstöße wurden vor allem bei der Angabe des Grundpreises, bei der Mengenangabe und der Kennzeichnung von Rabatten entdeckt, so Staatssekretärin Königsberger-Ludwig. "Die Österreicher drehen inzwischen jeden Euro dreimal um. Und genau dann wird bei den Preisen getrickst. Das geht sich nicht aus", sagt sie im Gespräch mit "Heute". "Unser Ziel ist klar: Wir wollen faire Preise im Regal – durch klare Regeln, konsequente Kontrollen und ein Ende der Tricksereien auf Kosten der Konsumenten."
"Preisauszeichnung ist kein Wunschkonzert, sondern gesetzlich geregelt", sagt Marktamtsdirektor Andreas Kutheil. "Wenn sich der Inhalt ändert oder ein Rabatt beworben wird, muss das klar und nachvollziehbar im Regal stehen. Alles andere ist Täuschung."
"Shrinkflation" kennzeichnen – versteckte Teuerung beenden: Wenn in der Verpackung weniger Inhalt drinnen ist, soll das künftig klar gekennzeichnet sein. Ein Entwurf für ein Gesetz gegen Shrinkflation wird aktuell im Wirtschaftsministerium ausgearbeitet. Die Tricks durch die Hintertür sollen gestoppt werden.
Preise erklären – nicht verstecken: Die Statistik Austria analysiert künftig die Preisentwicklung entlang der gesamten Lieferkette. So wird sichtbar, wo Preisaufschläge entstehen – und wer daran verdient.
„Wir fordern härtere Strafen für Tricksereien mit Rabatten. Wer täuscht, soll zahlen.“Ulrike Königsberger-LudwigKonsumentenschutz-Staatssekretärin, SPÖ
Scheinrabatte unterbinden – wer trickst, zahlt: Rabattaktionen, die auf zuvor künstlich erhöhten Preisen basieren, gelten als Täuschung und verstoßen gegen geltendes Recht. „Wir fordern härtere Strafen für Tricksereien mit Rabatten – wer täuscht, soll zahlen“, betont Staatssekretärin Königsberger-Ludwig.