Was in anderen Ländern schon längst der Fall ist, soll auch in Österreich endlich passieren: die Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel. Dafür hatte sich jedenfalls Wifo-Chef Gabriel Felbermayr am Sonntag in der ORF-Pressestunde ausgesprochen.
"Ich sehe nicht ein, warum man das nicht macht", betonte der Ökonom. Er glaube, dass "wir in Österreich tatsächlich einen hohen Mehrwertsteuersatz bei Lebensmitteln haben".
Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) hat dem Vorschlag des Top-Ökonomen am Montag nun aber eine klare Absage erteilt.
"Die Bekämpfung der Inflation ist eines der wichtigsten Ziele dieser Regierung. Gleichzeitig müssen wir den straffen Vollzug des Budgets weiterführen, um den Staatshaushalt zu sanieren", hieß es aus dem Büro Marterbauers gegenüber der APA. Eine Senkung der Mehrwertsteuer sei deshalb einfach "nicht leistbar".
"Wenn für einige Produkte die Mehrwertsteuer halbiert werden würde und im Gegenzug bei anderen eine Erhöhung stattfindet, hätte dies keine positiven Effekte auf die Teuerung", argumentierte das Ministerium weiter.
Stattdessen gelte es, die bereits von der Regierung getroffenen Maßnahmen "zügig" umzusetzen. Als Beispiel nannte das Büro des Finanzministers den Kampf gegen den Österreich-Aufschlag oder auch ein Verbot der Shrinkflation.