Zeigt aktuelle "Heute"-Umfrage

Nur 43 % für stärkere Kontrolle von Krankenständen

Krankenstände sollen stärker kontrolliert werden. Das hat die Wirtschaftskammer gefordert. In der Bevölkerung kommt das überschaubar gut an.
Heute Politik
06.10.2025, 05:30
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Immer wieder gibt es Diskussionen über das "Krankfeiern", also den Missbrauch des Krankenstandes. Zuletzt hatte die ÖVP-Wirtschaftskammer diese wieder befeuert und verschärfte Kontrollen gefordert. Von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) kam prompt ein "Nein".

"Unique Research" hat für "Heute" 800 Österreicher ab 16 Jahren gefragt, ob sie stärkere Kontrollen befürworten (Mix telefonisch und online, maximale Schwankungsbreite ±3,5 Prozent, Befragungszeitraum 29. September bis 2. Oktober). Das sind die spannenden Ergebnisse:

Relative Mehrheit mit bestehender Regelung zufrieden

48 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, die aktuelle Regelung beizubehalten. Mit nur 43 Prozent ist die Zahl der Befürworter schärferer Kontrollen in der Minderheit.

ÖVP-Fans für mehr Härte

Bei Wählern der Volkspartei ist der Wunsch nach stärkeren Kontrollen mit 63 Prozent bei weitem am ausgeprägtesten. Auf Platz zwei folgen Anhänger der Neos, die sich ebenfalls mehrheitlich für Verschärfungen aussprechen. Auf Platz drei rangieren die FPÖ-Fans.

SPÖ-Wähler am stärksten gegen mehr Kontrollen

Nur 32 Prozent der SPÖ-Fans wünschen sich bessere Kontrollen, aber 61 Prozent halten die derzeitigen für ausreichend.

Männer strenger als Frauen

47 Prozent der männlichen Befragten sprechen sich für Verschärfungen aus. Bei Frauen sind es mit 40 Prozent deutlich weniger.

Junge skeptisch

In der Gruppe der 16- bis 29-Jährigen haben nur 35 Prozent den Wunsch nach stärkeren Kontrollen. Bei 30- bis 59-Jährigen sind es 42 Prozent und bei Personen ab 60 Jahren sogar 49 Prozent.

Maturanten für Verschärfungen

Während sich bei Personen mit Matura 50 Prozent für härtere Kontrollen und nur 43 Prozent für die Beibehaltung der derzeitigen Regelung aussprechen, ist es bei Befragten ohne Matura mit 40 beziehungsweise 50 Prozent fast genau umgekehrt.

Auch Pensionisten wollen stärkere Kontrollen

Gleich 52 Prozent der Befragten, die bereits im Ruhestand sind, sind für mehr Krankenstandskontrollen. Nur 41 Prozent halten die derzeitige Regelung für ausreichend. Bei Berufstätigen sind es dagegen nur 44 Prozent Verschärfungen, aber 49 Prozent dagegen.

„Beinahe jeder Zweite wäre für eine Verschärfung der Kontrollen zu haben.“
Peter HajekMeinungsforscher und Politik-Experte, "Unique Research"

"Zwar gibt es keine klare Mehrheit für eine Verschärfung der Krankenstandskontrollen. Aber beinahe jeder Zweite wäre dafür zu haben", analysiert Meinungsforscher und Politik-Experte Peter Hajek von "Unique Research". "Spannend und ein bisschen klischeebehaftet sind die Details: ÖVP-Wähler sind für eine Verschärfung, SPÖ-Wähler dagegen.

Experte sieht signifikante Unterschiede

Inreressant: "Die Jungen sprechen sich – ganz im Gegensatz zu den Älteren – klar dagegen aus. Berufstätige halten deutlich weniger davon als Pensionisten, die signifikant für stärkere Kontrollen sind", sagt Hajek im "Heute"-Gespräch.

{title && {title} } pol, {title && {title} } 06.10.2025, 05:30
Mehr zum Thema
Jetzt E-Paper lesen