IKG-Vize alarmiert

"Christlich-jüdisch geprägte Kultur fällt auseinander"

Der Vizepräsident der Israelitischen Kultusgemeinde zeichnet ein drastisches Bild von Europa. 2015 hätte man die Tore der Toleranz zu weit geöffnet.
Newsdesk Heute
05.10.2025, 19:32
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Laut dem Vizepräsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Michael Galibov, sei falsche Toleranz für Selbstzerstörung in Europa verantwortlich. In der jüdischen Zeitschrift "Jachad", spricht er von, "radikalen Kräften", die von außen ungehindert eindringen.

Ihm zufolge werde dies durch extrem linke Kräfte unterstützt. "Die Gefahr von extrem rechten Ecken besteht nach wie vor, noch gefährlicher ist jedoch die extreme Linke, die Woke-Ideologie und ein naiver Liberalismus. Unter dem Deckmantel von Gerechtigkeit propagieren sie ein Weltbild, das Kultur, Tradition, Familie und Religion verhöhnt", so Galibov.

Europa bezahlt den Preis

Ihm zufolge habe Europa seine christlich-jüdischen Wurzeln vergessen und bezahle nun den Preis dafür. Er sehe täglich, wie "diese gefährliche Allianz" das bedroht, wofür Generationen gekämpft hätten. Die christlich-jüdisch geprägte Kultur in Europa, welche über Jahrhunderte gewachsen sei, falle nun auseinander.

Die Schuld dafür macht Galibov im Jahr 2015 aus. Damals habe man einen "historischen Fehler" begangen und die Tore der Toleranz zu weit geöffnet. Man habe sich "ein trojanisches Pferd" nach Europa geholt.

Die Folgen seien ihm zufolge dramatisch: Überforderte Schulen, Krankenhäuser und Exekutive, gescheiterte Integration, zunehmende Spannungen sowie gestiegene Ausgaben bei Sozialleistungen, die ein Loch ins Budget reißen würden. Zudem habe auch der Judenhass seither zugenommen.

Einheimische fühlen sich fremd

Des Weiteren meint Galibov, dass sich Einheimische mittlerweile als Fremde im eigenen Land sehen würden. Dies sehe der gebürtige Wiener vor allem in einigen Bezirken seiner Heimatstadt. Als Beispiel hebt er in dem Artikel Wien-Favoriten hervor.

Der IKG-Vize ermahnt Europa, diesen Fehler nicht zu wiederholen. Statt Israel vorschnell zu belehren, solle man viel mehr "den eigenen Herausforderungen" stellen. Er spricht diesbezüglich von einem "wachsenden Islamismus vor der eigenen Haustüre". Dieser stelle eine akute Bedrohung dar. Als Beispiele nennt er jüngste Attentate auf Juden in Frankreich und London.

"Dort, wo man vorgibt, für Freiheit und Gerechtigkeit zu kämpfen, unterstützt man in Wahrheit die Feinde dieser Werte – und macht sich zum Komplizen von Terroristen", sagt Galibov.

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