Acht lange Monate mussten die ORF-Zuseher auf Martin Thür in der "Zeit im Bild 2" verzichten. Dieser nahm sich aus privaten Gründen eine berufliche Auszeit, ging selbst in ausführlichen Interviews auf den genauen Grund nicht näher ein.
Jetzt ist er endlich zurück – und bekam es direkt mit einem Spitzenpolitiker zu tun, der in seinem Zuständigkeitsbereich viele Baustellen hat: Jörg Leichtfried, Staatssekretär für Staatsschutz (SPÖ, vormals Vize-Klubchef und Minister).
Das vorzeitige Abtreten von DSN-Chef Haijawi-Pirchner bedauere er sehr, aber er respektiere diesen Schritt natürlich auch, so Leichtfried auf die jüngsten Entwicklungen angesprochen. Der Staatsschutz sei generell "sehr gut aufgestellt", auch wenn es natürlich "immer zu wenig Stellen" gibt. "Es kann nie genug sein." Genaue Zahlen wollte er aber keine nennen.
Stolz zeigte sich Leichtfried über die gute Kooperation mit anderen Nachrichten- und Geheimdiensten, das sei ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber Österreich. "Die DSN hat in den letzten zwei Jahren neun Terroranschläge verhindert." Auch dem Ausland habe man entscheidende Hinweise geben können.
Zum SPÖ-Rauswurf von Georg Dornauer wurde Leichtfried als rote Grande natürlich ebenso befragt. Öffentlich habe er sich in all der Zeit nie zu parteiinternen Streitereien geäußert, hielt er einmal mehr fest, sagte dann aber doch noch mit einem Schmunzeln: "Ich habe selbstverständlich eine Meinung."
