Mit 4,1 Prozent lag die Inflation im August erneut höher als zuletzt. Als einer der Preistreiber erwiesen sich dabei wieder (maximale Schwankungsbreite ±3,5 Prozent, Befragungszeitraum 22. bis 25. September) die Lebensmittel. "Unique Research" stellte daher für "Heute" 800 Österreichern (maximale Schwankungsbreite ±3,5 Prozent, Befragungszeitraum 22. bis 25. September) die Frage: "Trauen Sie der Regierung zu, wirksame Maßnahmen gegen hohe Lebensmittelpreise zu setzen?" Das Ergebnis ist einigermaßen vernichtend für die Dreierkoalition:
Gerade einmal ein knappes Viertel der Befragten traut der Regierung solche Maßnahmen zu, sogar nur fünf Prozent davon "absolut".
35 Prozent erwarten im Bereich der Lebensmittelpreise "eher" keine tauglichen Schritte, 33 Prozent "sicher nicht".
Wenig überraschend setzten Wähler von ÖVP und SPÖ das größte Vertrauen in die Regierung. Der Anteil der Optimisten beträgt hier jeweils 37 Prozent. Das ist der höchste Wert im Parteienvergleich.
Erstaunlich: Während bei den Anhängern der grünen Oppositionspartei zumindest 29 Prozent angeben, der Regierung entsprechend wirksame Maßnahmen zuzutrauen, sind es bei Sympathisanten der pinken Regierungsfraktion nur 25 Prozent.
Bei freiheitlichen Wählern bezeichnen sich gerade einmal 13 Prozent als zuversichtlich. 53 Prozent trauen der Koalition dagegen "sicher" keine wirkunsvollen Schritte im Kampf gegen die hohen Lebensmittelpreise zu.
Spannend ist der Vergleich von Frauen und Männern. Denn während immerhin 28 Prozent der weiblichen Befragten auf die richtigen Schritte hoffen, sind es bei männlichen Teilnehmern der Umfrage nur unterdurchschnittliche 19 Prozent.
Auch bei 16- bis 29-Jährigen liegt dieser Wert bei 19 Prozent. Bei 30- bis 59-Jährigen sind es 25 Prozent und in der Gruppe 60 plus 24 Prozent.
Befragte mit Matura trauen der Regierung zu 23 Prozent wirksame Maßnahmen zu. Bei Personen ohne Matura sind es mit 24 Prozent nur minimal mehr. Bei den Pessimisten liegen die Werte bei 67 beziehungsweise 70 Prozent, also auch innerhalb der Schwankungsbreite.
„Die Erwartungshaltung der Bevölkerung in diesem Thema ist gering.“Peter HajekMeinungsforscher und Polit-Experte, "Unique Research"
Wie analysiert Meinungsforscher und Polit-Experte Peter Hajek von "Unique Research" diese Ergebnisse? "Die Erwartungshaltung der Bevölkerung in diesem Thema ist gering - ein Umstand, der auch die Unterstützer der Regierungsparteien verbindet", sagt er im Gespräch mit "Heute".
"Ob diese Skepsis auf Zweifel an der Handlungsfähigkeit der Regierung oder auf die wirtschaftliche Schwierigkeit zurückzuführen ist, in Lebensmittelpreise einzugreifen, lässt sich nicht eindeutig sagen", so Hajek weiter. "Auffällig ist jedoch, dass lediglich fünf Prozent der Bevölkerung grundsätzlich gegen Preiseingriffe bei Lebensmitteln sind."