Seit gut einem halben Jahr ist die schwarz-rot-pinke Koalition am Ruder, wöchentlich (mit Ausnahme der Sommerpause) werden nach dem Mittwochs-Ministerrat Gesetzes- und Reformvorhaben präsentiert. Etliche Punkte aus dem Dreier-Regierungsprogramm wurden seit Anfang März in Angriff genommen.
Die ÖVP brachte unter anderem den Stopp des Familiennachzugs, die Messengerüberwachung, das Kopftuchverbot für unter 14-Jährige durch und ein neues Energiegesetz. Die SPÖ machte vor allem mit der Mietpreisbremse von sich reden und die Neos zeigten mit Handyverbot und Deutschförderung im Bildungsbereich auf.
Aber welche Partei hinterlässt nun aktuell die stärkste Handschrift in der Regierungspolitik? Das wollte Meinungsforscher Peter Hajek in der "Frage der Woche" für ATV wissen. Wer kommt mit seinen Vorhaben am besten rüber, muss am wenigsten Federn lassen?
Was auffällt: Für die meisten sind die drei Koalitionsparteien in ihrem Einfluss auf die Regierungspolitik "alle gleich" stark – 45 Prozent der Befragten gaben diese Antwort.
Davon abgesehen hat die ÖVP mit 26 Prozent die Nase vorn. Dahinter weit abgeschlagen kommt mit elf Prozent die SPÖ, während die Neos überhaupt nur für sechs Prozent die stärkste Handschrift in der Regierung haben.
ÖVP-Wähler sagen wenig erstaunlich mit großer Mehrheit (59 Prozent), dass ihre Partei die stärkste Handschrift in der Regierung hinterlasse. Aber auch Neos- und Grün-Anhänger sehen mit je 36 Prozent die größte Durchschlagskraft bei der Volkspartei.
Die SPÖ wird von den eigenen Wählern am besten beurteilt – hier sehen 45 Prozent die größte Durchschlagskraft bei den Roten. Bei Sympathisanten aller anderen Parteien hinken die Roten mit weniger als zehn Prozent hinterher.
Die Pinken kommen ebenfalls bei den eigenen Wählern am besten Weg: 33 Prozent halten sie für die Durchschlagskräftigsten in der Regierung.
In den Antworten der FPÖ-Wähler spiegelt sich der Kampf der Blauen gegen die "Einheitspartei" wider: Stolze 69 Prozent sehen die drei Koalitionsparteien als "alle gleich". Davon abgesehen beurteilen auch die Freiheitlichen mit 18 Prozent die ÖVP als die prägendste Regierungspartei.