Die Nervosität im Land steigt: Umfragen der vergangenen Monate sahen Volkspartei und Freiheitliche Kopf an Kopf. Der schwarze Landeschef Thomas Stelzer setzt jetzt massiv auf den LH-Faktor. Die Sozialdemokraten wiederum kommen schon seit Jahren kaum mehr in die Gänge, der neue Landeschef Martin Winkler versucht das mit Nachdruck zu ändern.
Auch am Landesparteitag am Samstag in Linz schlug er einmal mehr scharfe Töne an: Der Spitzenkandidat für den Urnengang 2027 setzt auf einen harten Asylkurs "ohne Kompromisse" und auf seine Expertise in Sachen Wirtschaft.
Und Winkler nahm die schwarz-blaue Koalition im Land ins Visier: "Es muss Schluss sein mit der VP-FP-Blockadepolitik." Wichtigster Teil seiner Mission sei es, dass sich der blaue Obmann Manfred Haimbuchner "seinen Traum vom Umbau Oberösterreichs zu Orbanösterreich abschminken kann".
Sein Plan sei einer für ein Bundesland, das wirtschaftlich wieder brumme, so der rote Vorsitzende. Volkspartei und Freiheitliche hingegen würden Oberösterreich seit Jahren in die falsche Richtung führen. Er sei in seine Heimat zurückgekehrt, damit sie und ihre arbeitenden Menschen "wieder zurück in die richtige Spur kommen", sagte Winkler.
Die Landesschwarzen reagieren verschnupft auf den Auftritt: Geschäftsführer Florian Hiegelsberger ortet eine "Inszenierung ohne Mehrwert und Substanz für die Zukunft Oberösterreichs". Winkler müsse die Vorreiterrolle des Landes gerade auch in standortpolitischen und sozialen Belangen anerkennen.
Hiegelsberger pocht auf "Sachbeiträge, Sachpolitik und konstruktive Zusammenarbeit" anstatt "den Wahlkampfmodus noch weiter hochzufahren". "In global herausfordernden Zeiten erwarten die Menschen nämlich Lösungen statt Parolen, Fakten statt Papier und Zusammenarbeit statt Auseinanderdividieren."