Die ewigen Preissteigerungen sorgen für immer lauteres Ächzen in der Bevölkerung. 2022 hatten wir eine Teuerungs-Rate von 8,6 Prozent, 2023 waren es 7,8 Prozent, aktuell liegt die Inflation immer noch bei 4,1 Prozent.
Bei der Regierungsklausur Anfang September hat sich die Bundesregierung den Kampf gegen die Teuerung auf die Fahnen geschrieben. Mit Maßnahmen in den Bereichen Lebensmittelpreise, Energie, Mieten sowie einer Bundesgebührenbremse will die schwarz-rot-pinke Koalition die Inflation im kommenden Jahr halbieren, Stichwort "2-%-Pakt".
Laut WIFO-Chef Gabriel Felbermayr ist das Problem bei Maßnahmen wie Mietendeckel oder Preistransparenz, dass diese nicht unmittelbar wirkten, erklärt er den "Salzburger Nachrichten". Daher fordert er mehr Mut von der Bundesregierung.
Felbermayr schlägt daher vor, die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel von beispielsweise zehn auf fünf Prozent zu senken. "Das würde unmittelbar wirken und direkt bei den Menschen ankommen", argumentiert er. Es soll sich aber nicht um eine kurzfristige Maßnahme handeln, vielmehr plädiert der WIFO-Chef für eine grundlegende Reform der Mehrwertsteuer.
Zur Gegenfinanzierung einer Senkung der Mehrwertsteuer sollten bestehende Ausnahmen gestrichen und der höhere Steuersatz von 20 Prozent moderat angehoben werden, so Felbermayr. Die Maßnahme würde die Gesamtinflation zwar nicht senken, aber der alltägliche Warenkorb im Supermarkt wäre günstiger, was ein wichtiges Signal an die Bevölkerung wäre.
Die Gefahr, dass Unternehmen die Senkung nicht weitergeben, könne man mit gesetzlichen Vorgaben eindämmen, schlägt der Experte vor.
Neben all den Maßnahmen bräuchten Menschen und Unternehmen Vertrauen und Zuversicht – auch in schweren Budget-Situationen. Dies sei möglich, wenn das Sparen in eine "größere Strategie" eingebettet ist. Es brauche glaubwürdige Schritte im Kampf gegen die Teuerung, so Felbermayr abschließend.