Über 1.000 Euro weniger

Pensionen in Österreich – alle schauen durch die Finger

Die Regierung fixierte die Pensionsanpassung für 2026. Zwar gibt es Erhöhungen, doch unterm Strich droht ein Minus, wie eine neue Berechnung zeigt.
Lukas Leitner
12.09.2025, 18:40
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Das Paket zur Pensionsanpassung 2026 ist fixiert – SP-Ministerin Korinna Schumann bestätige in einer Pressekonferenz am Freitagvormittag das, was schon am Donnerstag durchsickerte: Die Pensionen werden erhöht, aber unter der Inflation.

Konkret sollen kleine und mittlere Pensionen bis zu einem Brutto-Monatsbetrag von 2.500 Euro um die vollen 2,7 Prozent steigen. Ab 2.500 Euro wird dann ein Deckel herangezogen. Für alle Pensionen darüber gibt es pro Monat pauschal 67,50 Euro mehr. Das entspricht 2,7 Prozent des Deckelbetrags von 2.500 Euro. Auf das gesamte Jahr 2026 gerechnet ist das ein Plus von 945 Euro, so das Ministerium.

Über zwei Drittel der Pensionisten bekommen damit die durchschnittliche Inflation abgegolten. Als ein "faires" Ergebnis, bezeichnete Schumann das Paket am Freitag. Sie betonte aber auch: "Die Verhandlungen waren nicht einfach. Der Spielraum war leider nicht so, wie ich mir gewünscht habe. Doch es gilt jetzt, das Budget zu stabilisieren."

Verbraucherpreise für Pensionisten gestiegen

Was am Konto vorerst aber nach einem Plus aussieht, dürfte nicht lange halten. Denn wie eine neue Berechnung des Momentum-Instituts zeigt, verlieren sowohl kleine, mittlere als auch hohe Pensionen an Kaufkraft.

Der Grund dafür: Die Teuerung für Pensionisten liegt bei drei Prozent, also über der allgemeinen Inflationsrate (2,7 Prozent). "Die Verbraucherpreise sind für Pensionist:innen in den vergangenen zwölf Monaten (August 2024 bis Juli 2025) stärker gestiegen als für die Bevölkerung insgesamt", erklärt das Institut. Deshalb "braucht es als Nachbesserung eine Erhöhung über der Inflationsrate für kleine Pensionen".

Über 1.000 Euro weniger

Aufgrund der höheren Inflation bei Pensionisten verlieren Österreicher mit einem Bezug von 1.200 Euro rund 34 Euro im Jahr. Dieser Wert steigt dabei immer weiter: bei 2.000 Euro sind es schon 56 Euro jährlich.

Mit einem weitaus höheren Verlust müssen sich zudem jene abfinden, deren Pension über 2.500 Euro liegt, also jener Wert, ab dem der Deckel zum Einsatz kommt. Hier gibt es einen Pensionsverlust aufgrund der höheren Inflation und des Fixbetrags.

Ein Pensionist mit einem monatlichen Bruttobezug von 3.000 Euro verliert jährlich rund 273 Euro. Bei einer Bruttopension von 4.000 Euro sind insgesamt 679 Euro weniger – bei 5.000 Euro sogar über 1.000 Euro, wie die Berechnungen von Momentum zeigen.

"Sparpaket auf Kosten der Pensionisten"

Während kleine und mittlere Pensionen bei den vergangenen Erhöhungen oft mehr als die durchschnittliche Teuerung erhalten haben, fallen sie nun um die soziale Staffelung um. "Diesmal bekommen sie nur die durchschnittliche Teuerung abgegolten", so das Institut.

"Dass höhere Pensionen weniger erhöht werden, ist solidarisch. Aber wenn ärmere Pensionist:innen nichts von diesem Verzicht haben, ist das Ganze ein Sparpaket auf Kosten der Pensionist:innen", kritisiert die Gedankenfabrik.

{title && {title} } LL, {title && {title} } Akt. 13.09.2025, 11:36, 12.09.2025, 18:40
Jetzt E-Paper lesen