Erst kürzlich berichtete "Heute" über den neuen Generalsekretär von Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos). Ab November folgt Alexander Huber in dieser Funktion auf Martin Netzer. Huber ist ein langjähriger Vertrauter des Pinken, arbeitet derzeit als Wiederkehrs Kabinettschef und war auch schon in seiner Zeit als Wiener Vizebürgermeister für ihn tätig.
Noch in Opposition hatten die Neos Generalsekretariate als "übermächtige Verwaltungsebene, die den Steuerzahlern nichts bringt", gegeißelt. Nun setzen sowohl Wiederkehr als auch seine Parteichefin Beate Meinl-Reisinger in ihren Ministerien auf einen Generalsekretär.
Im Außenministerium gibt es um diesen herum ein ganzes Schattenkabinett. Laut einer aktuellen Anfragebeantwortung an die Grünen stehen General Nikolaus Marschik gleich neun Mitarbeiter (fünf Referenten, vier Support-Kräfte) zur Seite.
Die monatlichen Kosten summieren sich mit der Sonderzahlung im Juni somit auf 107.042,48 Euro. In einem Monat ohne Urlaubsgeld macht das noch immer rund 73.500 Euro aus. Zum Vergleich: Die Generalsekretäre im Kanzleramt und dem Verteidigungsministerium kommen ohne zusätzliches Personal aus, jener im Finanzressort mit einer Assistentin.
Auf "Heute"-Anfrage hält eine Sprecherin der Außenministerin fest, dass sich das Generalsekretariat am Minoritenplatz nicht mit anderen Häusern vergleichen lasse. Die Funktion bestehe seit 1926 und sei gesetzlich verankert. Der General leite gleichzeitig die Sektion I (Zentrale Angelegenheiten), seine Mitarbeiter würden auch Aufgaben wie parlamentarische Anfragen oder die Ministerratskoordination erfüllen.
Die Serien-Anfrage von Grünen-Vizechefin Alma Zadić zeigt: In der "Austro-Ampel" gibt es in neun von 14 Ressorts einen Generalsekretär. Mit den 23 Mitarbeitern kosten diese Positionen die Steuerzahler monatlich 263.752,54 Euro. Das summiert sich pro Jahr auf über 1,3 Millionen Euro. Auf einen teuren Schattenminister verzichten die SPÖ-Minister Eva-Maria Holzleitner, Peter Hanke, Anna Sporrer und Korinna Schumann.