Die Regierung gibt für ihre "Schatten-Minister" - wie berichtet - 1,8 Millionen brutto aus. Eine "übermächtige Verwaltungsebene, die den Steuerzahlern nichts bringt": So haben die Neos in ihrer Oppositionszeit die Generalsekretäre in den Ministerien genannt und die Abschaffung dieser Posten gefordert. Doch der (Regierungs-)Standort ändert offenbar den Standpunkt.
Denn: Mit November übernimmt Alexander Huber laut "Heute"-Informationen die Funktion des Generalsekretärs im Bildungsministerium. Huber ist nicht irgendwer, sondern werkte bisher als Kabinettschef von Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos). Er folgt auf Martin Netzer, der nach rund acht Jahren in dieser Funktion als Leiter der Präsidialsektion tätig sein wird.
Huber ist ein langjähriger Weggefährte Wiederkehrs. Er war bereits in dessen Zeit als Bildungsstadtrat und Vizebürgermeister in Wien sein Büroleiter. Laut Ministerium verfügt der 1986 geborene gebürtige Deutsche über "mehr als fünf Jahre Erfahrung in leitenden Funktionen an der Schnittstelle zwischen Bildungsverwaltung und Politik" sowie über acht Jahre Führungserfahrung insgesamt. Seine Funktion als Kabinettschef wird er mit November abgeben.
Die Neos-Sprache hat er jedenfalls bestens intus: "Die Herausforderungen für Österreichs Schulen und Kindergärten sind enorm. Damit wir in der Bildung tatsächlich eine Aufholjagd starten, muss die ressortinterne Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg bestmöglich funktionieren. Als Generalsekretär möchte ich dazu einen aktiven Beitrag leisten."
Die Arbeitsschwerpunkte des designierten Generalsekretärs werden in einer Weiterentwicklung der strategischen Steuerung und Koordination der Verwaltung, einer Unterstützung der übergreifenden Kooperation sowie in der Stärkung der internen und externen Kooperation des Ministeriums liegen, wie das Ministerium mitteilt.
Der entmachtete Netzer zur Rochade: "Ich freue mich, auch künftig zur Weiterentwicklung der Bildung in Österreich beitragen zu dürfen, und wünsche meinem Nachfolger alles Gute." Auf "Heute"-Anfrage betont das Büro des Bildungsministers, dass der Wechsel "im Einvernehmen" stattfinde.
Übrigens: Auch die zweite pinke Ministerin, Beate Meinl-Reisinger, leistet sich mit Nikolaus Marschik einen teuren Generalsekretär. Er hat die Chefin im Außenamt auch kürzlich zu ihrem ausgedehnten Aufenthalt nach Alpbach begleitet. Fakt ist jedenfalls: Von ihren Ankündigungen in der Opposition wollen die Neos heute offenbar nichts mehr wissen…