Neue Schulsachen, Kleidung, Technik – der Schulbeginn ist für viele Eltern eine echte Belastung. Laut dem aktuellen Santander-Finanzbarometer geben 58 Prozent der Befragten an, dass der Schulstart eine "besondere finanzielle Belastung" darstellt.
Besonders betroffen: Frauen. 68 Prozent von ihnen spüren die finanzielle Last, bei den Männern sind es nur 50 Prozent – ein deutlicher Hinweis darauf, wer in der Familie oft die Schulvorbereitungen organisiert und bezahlt. 96 Prozent der Eltern stemmen die Kosten aus dem laufenden Einkommen. Etwa 20 Prozent greifen zusätzlich auf Ersparnisse oder Unterstützung von Verwandten zurück.
Trotz allem verzichten viele bewusst auf Einsparungen. "Dass aber mit 54 Prozent mehr als die Hälfte angibt, bewusst keine Sparmaßnahmen zu setzen und die Kosten in Kauf zu nehmen, ist ein Zeichen dafür, dass Bildungsausgaben einen hohen Stellenwert im Haushaltsbudget haben", sagt Santander-CEO Olaf Peter Poenisch.
Um zu sparen, helfen sich viele Eltern selbst: 30 Prozent organisieren Nachhilfe im Familienkreis, 21 Prozent setzen auf kostenlose Nachmittagsbetreuung durch Freunde oder Verwandte. Ein Viertel kauft größere Anschaffungen wie Schultaschen oder Kleidung gebraucht. Teuer sind vor allem Schulmaterialien (30 %), Technik wie Laptops (19 %) und Nachmittagsbetreuung (17 %).
Laut Handelsverband kostet der Schulstart heuer im Schnitt 126 Euro pro Kind – um ein Viertel mehr als 2024. Eine ältere AK-Studie schätzt die Gesamtkosten pro Schuljahr auf rund 2.200 Euro. Sparpotenzial sieht die AK bei Verzicht auf Markenartikel oder durch Aktionen.
Bildung ist aber nicht nur Pflicht, sondern auch Kür: 80 Prozent der Eltern belohnen ihre Kinder für gute Leistungen. 30 Prozent mit zusätzlichem Taschengeld, 27 Prozent mit kleinen Geschenken. Andere setzen auf Lob (23 %) oder mehr Freizeit (17 %).
Ein Drittel der Eltern hätte Interesse an Privatschulen – vor allem, wenn öffentliche nicht überzeugen. Ebenso viele können sich das aber nicht leisten. Nur 24 Prozent bevorzugen öffentliche Schulen. 9 Prozent der Kinder besuchen bereits private Einrichtungen – ein Wert, der sich mit Daten der Statistik Austria deckt.
Das Santander-Finanzbarometer zeigt deutlich: Bildungsausgaben sind fixer Bestandteil vieler Haushalte – oft mit hohen Kosten, aber auch mit viel Engagement. Die Umfrage wurde im August 2025 unter 500 Eltern schulpflichtiger Kinder durchgeführt. Die Schwankungsbreite liegt bei ±4,4 Prozent.