EU-weit betrug die Inflation zuletzt exakt zwei Prozent. In Österreich unterdessen lag sie im Juli mit 3,6 Prozent fast doppelt so hoch. Das von Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) in der "2-1-0-Formel" ausgerufene Ziel ist also weit entfernt – es könnte gar noch schlimmer kommen.
Im Sommergespräch am Montag stellte er weiteres "Ungemach" in den Raum. Meinte er damit die am Dienstag anstehende Veröffentlichung der neuen Inflationszahlen?
Wie die Statistik Austria um 9 Uhr schließlich bekanntgab, ist der Verbraucherpreisindex (VPI) im Monat August um ganze 4,1 Prozent gestiegen!
"Die Teuerung lag im August 2025 einer ersten Schätzung zufolge bei 4,1 % - nach 3,6 % im Juli. Das ist der höchste Wert seit März 2024", sagt Manuela Lenk, fachstatistische Generaldirektorin von Statistik Austria.
Fast alle Ausgabengruppen trugen dazu bei: Bei der Energie gab es nach 4,2 Prozent im Juli mit nun 5,9 Prozent einen besonders starken Anstieg. Einerseits liegt das an den Treibstoffpreisen, die deutlich weniger preisdämpfend wirkten als zuletzt, andererseits an der fehlenden Strompreisbremse.
"Den größten Einfluss auf die Inflation hatten weiterhin Dienstleistungen, die um 4,7 % zulegten, gefolgt von Nahrungsmittel, Tabak, Alkohol, deren Preise um 5,0 % stiegen", so Generaldirektorin Lenk weiter. "Die sogenannte Kerninflation, die die Bereiche Dienstleistungen und Industriegüter umfasst, betrug 3,8 %, nach 3,4 % im Juli."