ÖGK-Obmann Andreas Huss hat die jüngsten Forderungen der Wirtschaftskammer nach strengeren Kontrollen von Krankenständen klar zurückgewiesen. In der ORF-"ZIB13" am Sonntag stellte sich der Arbeitnehmervertreter gegen den Vorstoß von WKÖ-Generalsekretär Jochen Danninger (ÖVP), der bundesweit einheitliche Prüfungen, verpflichtende Kontrollen bei Verdacht sowie insgesamt härtere Maßnahmen durch die Gesundheitskassa gefordert hatte.
Ziel dieser Verschärfungen sei es laut Wirtschaftskammer, "Milliardenschäden" einzudämmen. Danninger argumentierte, wer krank sei, solle in Ruhe gesund werden, wer jedoch nur sein Wochenende verlängere, bereichere sich auf Kosten aller.
Huss reagierte empört und sprach von "unmöglichen Forderungen". Es sei "überhaupt nicht verständlich", alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer pauschal unter Verdacht zu stellen. Man sei sich der Problematik bewusst, betonte der ÖGK-Obmann, doch würden Krankenstände ohnehin laufend kontrolliert.
Seit 1. Juli hat wieder die Arbeitnehmerseite die Führung der Österreichischen Gesundheitskasse inne. Andreas Huss, Vertreter der SPÖ, folgte damit planmäßig auf Peter McDonald nach, der als Vertreter der Dienstgeber im ersten Halbjahr den Vorsitz innehatte. Die Zusammensetzung der ÖGK-Spitze erfolgt traditionell über die Gremien der Arbeiter- und Wirtschaftskammer.