Analyse enthüllt

Preisschock im Supermarkt! So sind die Kosten gestiegen

Laut einem Check der Europäischen Zentralbank (EZB) sind die Lebensmittelpreise seit Ende 2019 in der Eurozone um bis zu 57 Prozent gestiegen.
Team Wirtschaft
28.09.2025, 21:48
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Die Preise für Lebensmittel in Österreich liegen laut einer aktuellen Analyse der Europäischen Zentralbank (EZB) derzeit bereits um 33 Prozent höher als Ende 2019, also vor dem Ausbruch der Coronapandemie. Damit entspricht der Anstieg in etwa dem Durchschnitt der übrigen Euroländer.

Insgesamt habe sich die Inflation im Euroraum zwar deutlich abgeschwächt und liege im Schnitt mit zuletzt 2,0 Prozent wieder am mittelfristigen Zielwert der EZB. Bei den Lebensmitteln sei die Teuerung jedoch hartnäckig geblieben und bereite vielen Haushalten weiterhin Probleme.

Jeder Dritte macht sich Sorgen

Die Zentralbank-Ökonomen verweisen darauf, dass sich die allgemeine Lage zwar entspannt habe. "Für viele Haushalte fühlt es sich jedoch nicht so an", so die EZB-Experten in einem Blog-Beitrag.

"Wenn Menschen in den Supermarkt gehen, fühlen sich nicht wenige von ihnen ärmer als vor dem Inflationsschub, der auf die Pandemie folgte. Jeder Dritte macht sich Sorgen, ob er sich die Lebensmittel leisten kann, die er gerne kaufen möchte." Nach wie vor zahlten Konsumenten für ihren Einkauf rund ein Drittel mehr als vor fünf Jahren.

Heftiges Plus vor allem bei Grundnahrungsmitteln

Besonders stark verteuert haben sich Grundnahrungsmittel wie Fleisch, Milch und Butter. Laut EZB liegen die Preise für Rind-, Geflügel- und Schweinefleisch mittlerweile mehr als 30 Prozent über dem Niveau von Ende 2019.

Milch kostet seither rund 40 Prozent mehr, Butter sogar 50 Prozent. Kaffee, Olivenöl, Kakao und Schokolade hätten sich noch deutlicher verteuert. Der Blick in die Supermarktregale zeige also, dass sich die Preissteigerungen quer durch viele Produktgruppen ziehen.

Preise in Österreich legten um 33 Prozent zu

Zwischen den Ländern des Euroraums zeigen sich große Unterschiede: Während die Lebensmittelpreise in Zypern seit Ende 2019 um 20 Prozent gestiegen sind, beträgt der Anstieg in Estland ganze 57 Prozent.

Deutschland liegt mit 37 Prozent über dem Schnitt, Italien mit 29 Prozent und Frankreich mit 27 Prozent darunter. Österreich bewegt sich mit 33 Prozent ziemlich genau im Mittelfeld, allerdings weisen Preisvergleiche immer wieder darauf hin, dass einzelne Produkte hierzulande teurer seien als anderswo in der EU.

Rückgang auf frühere Niveaus unwahrscheinlich

Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 waren Energie- und Lebensmittelpreise im Währungsraum sprunghaft gestiegen. Zeitweise kletterte die Inflationsrate auf mehr als zehn Prozent.

Zwar habe sich die Lage inzwischen wieder beruhigt, doch in Österreich liegt die Teuerung weiterhin spürbar über dem Schnitt. Manche Preise würden wohl auch nicht mehr auf frühere Niveaus sinken, heißt es in der Analyse.

Klimawandel treibt Preise weiter hoch

Als Hauptgründe nennen die Autoren neben den hohen Energie- und Düngemittelkosten auch gestiegene Löhne und globale Preisaufschläge bei Agrarrohstoffen.

Diese seien teils auf den Klimawandel zurückzuführen, der durch Dürren und Überschwemmungen Lieferketten empfindlich stören könne. "Mit Blick auf die Zukunft werden sich die Auswirkungen struktureller Trends wie des Klimawandels höchstwahrscheinlich noch verstärken", so die Ökonomen.

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