Am Sonntag durch die Altstadt flanieren und durch Geschäfte bummeln – das gehört in vielen Ländern längst zum Alltag und nach der Meinung zahlreiche Wirtschaftsforscher, sollen auch die Österreicherinnen und Österreicher endlich vom Shopping am Sonntag profitieren können. Doch eine neue Umfrage der Gewerkschaft GPA zeigt nun: Das wollen sie gar nicht! Aktuell sprechen sich sogar drei von vier Befragten GEGEN eine Öffnung der Geschäfte aus.
"Entgegen der Meinung einiger Wirtschaftsvertreter sind die aktuellen Öffnungszeiten in Österreich für fast 90 Prozent der Befragten ausreichend", betont auch Barbara Teiber, Vorsitzende Gewerkschaft GPA. "Es wird uns zwar gerne erzählt, dass der Konsum steigt, weil die Menschen ihre Waschmaschine am Sonntag statt am Montag kaufen könnten, aber tatsächlich ist es gerade einmal jedem 20. Befragten persönlich sehr wichtig, am Sonntag einkaufen zu gehen", so Teiber weiter.
Im Gegensatz zu derartigen Scheinargumenten hätte die Sonntagsarbeit konkret Auswirkungen auf die Beschäftigten – von fehlender Planbarkeit bis zur Kinderbetreuung: "Der Sonntag ist für viele Beschäftigte schon jetzt der einzig verlässliche Tag für Familie und Freizeit. Deshalb werden wir in den kommenden Wochen auch tausende Beschäftigte in Einkaufsstraßen und -zentren befragen", kündigt Teiber an.
„Kaum jemand will sie, niemand profitiert, die Beschäftigten zahlen drauf: Das ist die Realität einer Sonntagsöffnung“Barbara TeiberVorsitzende der Gewerkschaft GPA
"Kaum jemand will sie, niemand profitiert, die Beschäftigten zahlen drauf: Das ist die Realität einer Sonntagsöffnung", fasst Teiber die Lage zusammen. "Wir stehen klar hinter den Interessen der Beschäftigten und der Bevölkerung: Deshalb wird es mit uns auch weiterhin keine Sonntagsarbeit geben!", so die Gewerkschafterin.