Besonders in den Bezirken Floridsdorf (21.), Donaustadt (22.) und Brigittenau (20.) mehrten sich in der Nacht auf Samstag die Berichte über lautstarke Pyrotechnik. Schon in den Abendstunden waren dort immer wieder grelle Lichtblitze am Himmel zu sehen, begleitet von ohrenbetäubenden Explosionen. Anwohner sprachen je nach Verärgerung über eine "Mini-Silvester-Stimmung" oder, dass es "wie im Krieg zugeht".
Im Bereich der Großfeldsiedlung in Floridsdorf kommt es laut Beobachtungen der Einsatzkräfte immer wieder zur "Zusammenrottung verschiedener Gruppierungen". Jugendliche und junge Erwachsene zündeten Böller, Raketen und Batterien mitten zwischen den Wohnblöcken – teilweise nur wenige Meter von Autos oder Hauseingängen entfernt. Die Polizei zeigt verstärkte Präsenz, die Lage blieb laut aktuellen Meldungen aber unter Kontrolle.
Trotzdem: Die angespannte Stimmung war spürbar. Eigentlich steht Halloween im Zeichen von Grusel und Kostümen. Doch in Wien scheint der Brauch zunehmend mit Feuerwerkskörpern verwechselt zu werden. Immer mehr Menschen greifen zu Pyrotechnik, um die Nacht der Geister lautstark zu feiern – trotz des Verbots in weiten Teilen des Stadtgebiets. Besonders in den letzten Jahren ist der Trend spürbar gewachsen.
"Früher haben Kinder nur um Süßigkeiten gebettelt – heute werden Raketen abgeschossen", berichtet ein genervter Anrainer aus Floridsdorf. Die Wiener Polizei verzeichnete in der Halloween-Nacht deutlich mehr Meldungen als an normalen Tagen. Streifen waren vor allem in den betroffenen Bezirken unterwegs, um größere Zwischenfälle zu verhindern. "Wir beobachten die Lage aufmerksam", heißt es aus den Polizeikreisen.
Während in Wien die Böller donnerten, blieb es in den restlichen Bundesländern bislang ruhig. Weder in Niederösterreich noch in der Steiermark oder Salzburg – manchmal ebenfalls Brennpunkte an solchen Tagen – wurden größere Pyrotechnik-Einsätze gemeldet. Nur vereinzelt kam es zu kleineren Zwischenfällen – meist durch unvorsichtigen Umgang mit Feuerwerk. Feuerwehr und Polizei appellierten, auf Böller und Krawall zu verzichten.
Was einst als harmloser Gruselabend begann, hat sich in Teilen Wiens zu einem echten Problem entwickelt. Halloween wird für viele zur Nacht der Explosionen. Während sich Kinder verkleiden und um Süßes bitten, vertreiben andere mit Raketen und Böllern die Ruhe in der Stadt. Ob sich der Trend in den nächsten Jahren fortsetzt, bleibt abzuwarten – die Einsatzkräfte hoffen jedenfalls auf ein baldiges Ende der nächtlichen Knallerei.
