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Bombenbauer aus Wiener UFO-Haus drohte Nachbar mit Mord

Eine heftige Detonation, dann rasten Wega und Cobra samt Hundestaffel zu einer Reihenhaussiedlung in der Donaustadt und nahmen Benjamin S. fest. 

Der mutmaßliche Bombenbauer aus der Donaustadt – hier in diesem Haus lebte er mit Mama und zwei Hunden.
Der mutmaßliche Bombenbauer aus der Donaustadt – hier in diesem Haus lebte er mit Mama und zwei Hunden.
Denise Auer, privat ("Heute"-Montage)

Montag, 4.15 Uhr, mitten in Wien: Dutzende Einsatzfahrzeuge, darunter ein Panzerwagen der Cobra, rasen mit Sirene in die sonst so beschauliche Siedlung im 22. Bezirk. Wie berichtet, explodierte in der Donaustadt eine selbst gebastelte Rohrbombe in einem Einfamilienhaus. Unter Verdacht: der 46-jährige Benjamin S.

Verdächtiger schrie: "Heil Hitler"

Mehrere Stunden beschäftigt der Wiener die Polizei, die mit der Hundestaffel anrückte, und den Tatort großräumig absperrte. Ein Verhandlungsteam wird hinzugezogen; eine Gesprächsbasis mit dem Tobenden aufgebaut. Schließlich gibt er auf, kommt freiwillig aus dem Haus und lässt sich festnehmen. Die Rettung muss ihn – unter polizeilicher Begleitung – in ein Spital bringen. Bei einer Hausdurchsuchung stellen die Beamten vermutlich selbsthergestellte Sprengmittel sicher.

Doch wer ist der mutmaßliche Bombenbauer – und wie lautet seine Geschichte? Gemeinsam mit einer engen Verwandten lebte er in einem Haus in UFO-Optik im 22. Bezirk. 

Nachbarn sagen zu "Heute": "Er konnte Ausländer nicht leiden und schrie 'Heil Hitler'. Mitunter beschimpfte er auch Arbeiter, die an seinem Haus arbeiteten, sonst war er aber unauffällig."

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    In dem Haus kam es zur Explosion.
    In dem Haus kam es zur Explosion.
    Denise Auer

    Nachbar spricht über Knall-Nacht

    Der Anrainer, der anonym bleiben möchte, erzählt auch, was sich in der verhängnisvollen Nacht in seiner Straße zugetragen hat: "Meine Frau riss mich irgendwann zwischen 3 und 4 Uhr früh aus dem Schlaf, weil sie einen lauten Knall gehört hat. Sie ging davon aus, dass jemand bei uns einbrechen würde", erzählt der etwa 30-jährige Wiener, der aus Angst vor Racheakten anonym bleiben möchte.

    Als der Familienvater dann die Stiegen hinunter ging und die Haustür öffnete, sah er seinen 46-jährigen Nachbarn mit einem fremden Mann auf der Straße. "Vor dem Haus lag ein Ziegelstein, den er zuvor gegen die Tür geworfen haben muss. Die Explosion selbst habe ich aber nicht gehört."

    Der Einsatz: Cobra und Wega umstellten das Haus in der Donaustadt.
    Der Einsatz: Cobra und Wega umstellten das Haus in der Donaustadt.
    Lesereporter

    "Er zielte mit einer Waffe auf uns"

    "Er blutete bereits stark und war völlig neben der Spur, schrie wild herum und drohte, mich zu ermorden", schildert der Donaustädter im "Heute"-Gespräch. Kurz darauf alarmierte er die Polizei. Während die Spezialeinheiten auf dem Weg zum Tatort waren, blickte der Wiener zwischenzeitlich noch einmal aus seiner Tür und sah, wie der mutmaßliche Bombenbauer mit einer Waffe in seine Richtung zielte. "Ich schrie sofort zu meiner Frau, dass sie sich auf den Boden werfen soll. Ich hatte Angst um unser Leben."

    Benjamin S. wird streng bewacht

    Wenige Augenblicke später war die Polizei mit einem Großaufgebot vor Ort und sicherte das Areal ab. Benjamin S. wird derzeit von der Justiz im Krankenhaus bewacht. Eine Psychose steht gemäß "Heute"-Infos im Raum. Für den Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.