Es ist eine wahre Flut: In Österreich sind in der Nacht auf Montag Dutzende Droh-Mails an Schulen versendet worden. NÖ-Polizeisprecher Johann Baumschlager zufolge wurde die erste Drohung via E-Mail am gestrigen Sonntag um 23.35 Uhr ausgeschickt, weitere folgten in den frühen Morgenstunden.
Bislang wurden 14 Nachrichten an oberösterreichische Schulen gezählt, Niederösterreich ist derzeit am stärksten betroffen: das Bundesland kann 27 Drohmeldungen an Schulen verzeichnen, drei davon in der Landeshauptstadt St. Pölten. Bislang wurden 14 Berufsschulen Opfer des Drohangriffs – in Relation überdurchschnittlich viele dieses Schultyps.
Neun Schuleinrichtungen werden aktuell in der Steiermark überprüft und freigegeben. Hier musste – erstmals in Österreich – auch ein Kindergarten als "Kolateralopfer" evakuiert werden.
Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, handelt es sich um den Stadtkindergarten in Hartberg. Er befindet sich im selben Gebäude wie die Landesberufsschule in Hartberg. Alle Eltern der 38 Kinder wurden informiert. Die meisten Kinder wurden umgehend von den Eltern abgeholt.
Bürgermeister Marcus Martschitsch (VP) erzählt, die übrigen Kindergartenkinder seien in die Stadtbücherei gebracht worden. Eine Quelle berichtet "Heute", nach der Evakuierung musste das Gebäude schnellstmöglich geräumt werden: "Den Kindern haben wir natürlich nicht gesagt, dass hier Bombenalarm ist. Sie haben die Polizisten gesehen, deswegen haben wir gesagt, das ist gerade eine Polizei-Übung."
Die Kindergartenkinder hätten vom Ernst der Lage nichts mitbekommen, berichtet die Quelle am steirischen Schauplatz. Sie würden in der Bibliothek spielen und abgelenkt werden, bis die Gefahr abgewandt werden könne.