Am Samstag war es noch "nur" ein Tropensturm inmitten der Karibik. Inzwischen ist "Melissa" zu einem Hurrikan der Kategorie 4 herangewachsen und wird sich noch weiter verstärken. Voraussichtlich am Montag oder Dienstag wird der Wirbelsturm, angefacht durch die Badewannen-Temperatur des Meeres, die höchste Kategorie 5 erreichen.
"Das wird wohl leider eine historisch schlimme Naturkatastrophe für Jamaika und eventuell auch für Haiti und Teile von Kuba werden", schreibt Kachelmannwetter-Experte Lars Dahlstrom mit Blick auf die Messdaten aus der Region.
Die Prognose ist erschütternd: Es drohen neben Windgeschwindigkeiten von weit über 200 km/h vor allem sintflutartige und lebensbedrohliche Regenmengen, Überschwemmungen und Erdrutsche. "Dieser sehr langsam ziehende und extrem starke Hurrikan wird viel Leid und Zerstörung bringen", so Dahlstrom am Sonntag.
In Staulagen im Osten Jamaikas könnten innerhalb von vier Tagen mehr als 1.000 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel fallen. Das ist deutlich mehr als der gesamte Jahresniederschlag Wiens (ca. 670 Liter).
Auch die amerikanischen Wirbelsturm-Experten des National Hurricane Center (NHC) warnen in ihrem jüngsten Update Sonntagnacht europäischer Zeit zum wiederholten Male eindringlich vor der Gefahr: "Lebensbedrohliche und katastrophale Sturzfluten und Erdrutsche werden bis Mitte der Woche in Teilen Jamaikas und im Süden Hispaniolas erwartet", informieren sie.
Jamaika trifft es zuerst. "Suchen Sie jetzt Schutz!", warnen die Meteorologen. Schon jetzt wird die Reggae-Insel von schwere Windböen und Starkregen durchgebeutelt.
Am Montag sollen dann "potenziell verheerende Winde" eintreffen. Es droht weitreichende Zerstörung und lange Blackouts. An der Küste werden tödliche Sturmfluten erwartet.