Er fuhr Polizisten tot

Brisante Wende um Red-Bull-Erben – ihm droht lange Haft

Brisante Wende um Red-Bull-Milliardär "Boss". Nach einem Todescrash vor 13 Jahren nimmt die thailändische Justiz neue Ermittlungen vor.
Michael Rauhofer-Redl
31.08.2025, 20:55
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Vor 13 Jahren war Vorayuth Yoovidhya in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt. Damals erfasste der prominente Sohn der Mehrheitseigentümer von Red Bull mit seinem Boliden einen Polizisten – dieser erlitt dadurch tödliche Verletzungen. Eigentlich galt der unter dem Spitznamen "Boss" bekannte Milliardärs-Sohn in seiner thailändischen Heimat als unantastbar. Wie die "Krone" nun berichtet, gibt es nun aber neue Ermittlungen zu dem Fall.

2012 kam es nach einer Partynacht zum verhängnisvollen Vorfall, als "Boss" mit seinem Ferrari einen Motorrad-Polizisten in Bangkok tot fuhr. Nachdem er den Polizisten rund 200 Meter mitschleifte, flüchtete er von der Unfallstelle.

Einige Delikte bereits verjährt

Seit damals interessiert sich auch die Justiz für die Vorfälle. Allerdings sind einige der möglichen Delikte – etwa Geschwindigkeitsüberschreitung oder unterlassene Hilfeleistung – mittlerweile verjährt. Vorayuth tanzte den Behörden regelrecht an der Nase herum. So versäumte er mehrfach Gerichtstermine, weil er sich krank gemeldet oder im Ausland verweilt hatte.

Als sich die Justiz nach langem Ringen zu einem Haftbefehl entschlossen hatte, hatte sich der Beschuldigte wohl schon lange ins Ausland abgesetzt. Sein genauer Aufenthaltsort ist unbekannt, wird aber in London vermutet. In der Bevölkerung sind die Geschehnisse von damals nicht vergessen. Dass es sich reiche Eliten offenbar richten können, stärkt das Vertrauen in die Behörden wohl nur bedingt.

Justiz-Thriller in Thailand bringt neuen Schwung in den Fall

Im Zuge des ganzen Komplexes richteten sich zuletzt alle Augen auf einen Prozess gegen zwei frühere Staatsanwälte, den Ex-Polizeigeneral sowie andere in das Verfahren involvierte Beamte. Vor dem Zentralen Strafgerichtshof für Korruption und Amtsdelikte in Bangkok mussten sich die insgesamt acht Verdächtigen dem Vorwurf stellen, die Geschwindigkeit, mit der der Red-Bull-Erbe den Polizisten erfasst hatte, in den Ermittlungsunterlagen gefälscht zu haben.

Sechs der acht Angeklagten wurden freigesprochen, "nur" die beiden früheren Anwälte wurden zu Haftstrafen (zwei bzw. drei Jahre) verurteilt. Weil der zuständige Generalstaatsanwalt aber offenbar gewillt ist, den Instanzenweg zu bestreiten, befinden sich auch nach dem erstinstanzlichen Urteil alle Angeklagten weiterhin in Haft. Denn, so die "Krone", neue Beweise sollen die entsprechende Manipulation der Geschwindigkeit belegen.

Der Kampf um die Gerechtigkeit wird allmählich auch ein Kampf gegen die Zeit. Denn der letzte Vorwurf der Behörden gegen Vorayuth – fahrlässige Tötung – verjährt in Thailand nach 15 Jahren. Konkret hat die Justiz also noch bis September 2027 Zeit, die damaligen Geschehnisse juristisch aufzuarbeiten.

Für alle genannten Personen gilt die Unschuldsvermutung.

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