Ehemann stirbt bei "Prüfung"

"Gott wollte es" – Mutter ertränkt ihren Sohn (4)

Eine Amische aus Ohio wurde am Mittwoch wegen zweifachen Mordes angeklagt. Sie hatte ihren Sohn bei einer "Glaubensprüfung" in einem See ertränkt.
Newsdesk Heute
31.08.2025, 18:01
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Zwei Tote, drei Jugendliche im Ausnahmezustand und eine Mutter als Mordverdächtige. Das ist die Horror-Bilanz eines Ferientrips einer Amischen-Familie aus Millersburg, Ohio, zum rund 50 Kilometer östlich gelegenen Atwood Lake.

Samstagfrüh (23. August) kam es dort zur Bluttat. Ruth M. (40), sie hatte tags zuvor Geburtstag, soll – wie sie später den Ermittlern erklärte – "auf Geheiß Gottes" ihren erst vier Jahre alten Sohn getötet haben. Sie habe den Buben von einem Steg ins Wasser geworfen, "um ihn Gott zu übergeben", sagte sie wiederholt aus. Das Kind hatte keine Chance und ertrank.

Selbst die Ermittler sind geschockt: Die Amische scheint sich der Tragweite ihres Handelns immer noch nicht bewusst zu sein. Doch es es kommt noch schlimmer. M.s Ehemann Marcus (45) war nur Stunden zuvor ebenfalls ertrunken, als er versucht hatte, eine  Sandbank im See zu erreichen.

Sie hätten geglaubt, über Wasser laufen zu können, erklärte sich die Amische gegenüber den Ermittlern. Aber als sie dies am Ende des Stegs versucht hätten, seien sie einfach ins Wasser gefallen. "Sie und ihr Mann gingen zu diesem Steg und sprangen ins Wasser, weil Gott zu ihnen sprach und ihnen sagte, sie sollten Dinge tun, um ihre Würdigkeit gegenüber Gott zu beweisen", wird ein Kriminalist durch US-Medien zitiert.

Golfcart mit Kindern in See gesteuert

Als die Behörden Samstagmorgen wegen eines im See versunkenen Golfcarts alarmiert wurden, sollen sowohl der Bub als auch der Vater schon lange tot gewesen sein. Offenbar hatte Ruth M. sich und ihren drei älteren Kinder einer weiteren "Prüfung" unterziehen wollen und dazu das Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit in eine Steinmauer am Ufer gesteuert. Der Wagen versank vollständig bis knapp über die Dachoberkante. Beim Eintreffen der Retter befanden sich 15-jähriges Mädchen und zwei Zwillingsbrüder (18) oben auf dem Dach – lebendig.

Als ein Retter die 40-Jährige aus dem Wasser holen wollte, sagte sie ihnen, sie sollten "einfach für sie beten". Danach tätigte die Frau die besorgniserregende Äußerung, dass sie ihren Sohn "dem Herrn gegeben" habe. "Sie begann immer mehr zu betonen, dass sie das Kind ins Wasser geworfen hatte, um es Gott zu übergeben. Aber wir wussten nicht, wo im Wasser – es ist ein großer See", wird der Sheriff zitiert. Der Steg des gescheiterten Wasser-Laufs lieferte schließlich den Anhaltspunkt, der zur Auffindung beider Leichen führte.

Die überlebenden Kinder des Paares sollen laut amerikanischen Behörden "extrem verwirrt" und verstört sein. Sie sollen zu absolutem Gehorsam erzogen worden sein: "Sie waren der Meinung, dass alles, was ihre Mutter und ihr Vater sagen, so ist, wie es ist. Sie hinterfragen nichts. Als ihnen gesagt wurde, sie sollten in den See springen, sprangen sie also in den See", so der Sheriff.

Kirche distanziert sich

Familienangehörige und die Kirche der M. erklärten in einer Stellungnahme, dass die Todesfälle "nicht unsere Lehren oder Überzeugungen widerspiegeln, sondern vielmehr das Ergebnis einer psychischen Erkrankung sind. Das Ministerium und die Großfamilie hatten sie bei ihren Herausforderungen begleitet, und sie hatten in der Vergangenheit auch professionelle Hilfe erhalten."

{title && {title} } red, {title && {title} } 31.08.2025, 18:01
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