Russell hat am Sonntag im Großen Preis von Kanada eine beeindruckende Vorstellung abgeliefert. Bereits im Qualifying trumpfte der 27-Jährige auf, holte sich die Pole Position und ließ auch im Rennen nichts anbrennen. Russell fuhr einen nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg ein – den vierten seiner Karriere.
Damit rückte plötzlich die Zukunft des Vierten der Fahrer-Weltmeisterschaft in den Mittelpunkt. Denn Russell hat nach wie vor keinen neuen Vertrag bei Mercedes unterschrieben. Sein Kontrakt läuft am Saisonende aus. Beide Seiten bekräftigten eigentlich, die Zusammenarbeit fortsetzen zu wollen, passiert ist aber noch nichts. Es ranken sich deshalb wilde Spekulationen rund um den Montreal-Sieger.
Das Mercedes-Zögern soll unter anderem auch an Red-Bull-Star Max Verstappen liegen. Die "Silberpfeile" werden schon monatelang mit einem spektakulären Engagement des Vierfach-Weltmeisters in Verbindung gebracht. Teamchef Toto Wolff pflegt enge Kontakte zum Lager des Niederländers. Angesichts der Bullen-Schwächeperiode halten sich die Spekulationen hartnäckig. Auch, weil Verstappen leistungsbezogene Ausstiegsklauseln in seinem bis 2028 laufenden Vertrag verankert haben soll.
Und Russell? Der Brite selbst ist ebenso im Zentrum wilder Gerüchte, die ein echtes Fahrer-Domino auslösen könnten. Laut "Motorsport.com" soll der Brite nämlich bei Aston Martin auf dem Zettel stehen – neben Verstappen. Das Team von Milliardär Lawrence Stroll holte Star-Designer Adrian Newey und den bisherigen Red-Bull-Motorenpartner Honda. Gerüchte über das Engagement eines Star-Fahrers nehmen kein Ende. Sollte Verstappen nicht zu Aston Martin kommen, wäre Russell eben eine Möglichkeit. Und würde damit die Mercedes-Tür für den Niederländer öffnen.
Russell meinte derweil, dass er bei den "Silberpfeilen" bleiben wolle. "Ich bin Mercedes gegenüber loyal. Sie haben mir die Chance gegeben, in die Formel 1 zu kommen", so der Brite. Er würde auch, trotz Angeboten, mit keinem anderen Rennstall verhandeln.
Von Teamchef Wolff kam derweil großes Lob. Und die Ankündigung, dass schon in wenigen Wochen die Vollzugsmeldung der Verlängerung folgen könnte. "Es gibt keine politischen Spielchen. Er hat sich seine Position durch Leistung verdient. Das Klima im Team ist hervorragend, wir haben uns auf einen Zeitrahmen geeinigt", so der Wiener. Und der Zeitrahmen könnte in Richtung der Sommerpause sein.