Großer Sieg für eine junge Frau aus großer Familie: Emma Felbermayr hat am Wochenende Motorsport-Geschichte geschrieben – und dabei auch ihrer Unternehmerfamilie aus Wels neue Schlagzeilen beschert.
Die 18-jährige Oberösterreicherin gewann am Samstag das zweite Rennen der F1 Academy in Montreal – ihre erste Podestplatzierung in der Frauenserie, die unter dem Dach der Formel 1 fährt. Noch am Vormittag war sie nach einem dritten Platz disqualifiziert worden, weil ihr Auto zu leicht war. Doch die Sauber-Pilotin antwortete mit einem eindrucksvollen Comeback: Sieg im zweiten Rennen auf dem Circuit Gilles-Villeneuve.
Emma Felbermayr ist kein unbeschriebenes Blatt – weder im Motorsport, noch in der heimischen Wirtschaft. Sie stammt aus der gleichnamigen Unternehmerfamilie in Wels, die hinter der international tätigen Felbermayr Holding steht. Die himmelblauen Kräne und Hebebühnen des Konzerns prägen Großbaustellen in ganz Europa. Der aktuelle Umsatz: rund 750 Millionen Euro.
Ihr Vater Horst Felbermayr ist nicht nur Geschäftsführer, sondern selbst langjähriger Motorsport-Enthusiast und Le-Mans-Teilnehmer. Im neuen Firmensitz in Wels-Oberthan erinnern nicht Städte- oder Ländernamen an die Besprechungsräume, sondern Formel-1-Legenden wie Niki Lauda oder Alain Prost – ein Bekenntnis zur Geschwindigkeit, das offenbar auch auf Tochter Emma abgefärbt hat.
Emma Felbermayr fährt seit 2024 in der F1 Academy, die ausschließlich für Frauen konzipiert ist. Doch die junge Oberösterreicherin hält von der Geschlechtertrennung im Motorsport wenig. "Mir gefällt es, mich direkt mit Männern zu messen und auch durchzusetzen", erklärte sie dem ÖAMTC. Die Zielrichtung ist klar: Erfahrungen in Formel 4 sammeln, dann in Formel 3 oder Formel 2 – und wenn’s reicht, ganz nach oben. "Wenn es nicht für die Formel 1 reicht, ist man halt nicht gut genug", sagt sie offen.
Mit dem Sieg in Montreal rückt Felbermayr nicht nur sportlich in den Fokus, sondern auch als Aushängeschild eines Unternehmens, das mit 3.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, 500 Mobilkränen und 4.500 Hebebühnen zu den industriellen Schwergewichten zählt.