Das gabs noch nie! Mit Michael Fares Derouiche (22) erkämpfte sich erstmals ein Österreicher eine Medaille bei einer Box-Weltmeisterschaft. Der Fighter gewann am Freitag bei der Weltmeisterschaft im englischen Liverpool in der Halbschwergewichts-Klasse (bis 85 kg) das Viertelfinale gegen den Schotten Robert McNulty – ein historischer Meilenstein für Österreich im Amateurboxen.
Am Samstag musste sich der 22-Jährige gegen den Usbeken Akmaljon Isroilov geschlagen geben. Somit steht fest: Derouiche holt Bronze nach Österreich.
In einem hochspannenden Duell verlor der österreichische Boxer am Samstag letztendlich knapp nach Punkten. Nichtsdestotrotz heimste Derouiche die erste WM-Medaille für Österreich bei einer Box-Weltmeisterschaft jemals ein.
"Ich bin stolz, diesen Erfolg für Österreich erkämpft zu haben. Es war ein harter Weg, und ich danke meinem Team und meinem Umfeld für die Unterstützung", so Derouiche in einer Aussendung seines Clubs.
Auf dem Weg zu der sensationellen Bronzemedaille standen Derouiche unter anderem sein neuer Headcoach Roberto İbanez Chavez, Tom Knöbl, Hassan Hagag und Adrian Buzu zur Seite. Für den kubanischen Coach ist die Box-WM in Liverpool ein Einstand nach Maß.
Auch Igor Miketic, Präsident des Österreichischen Boxverbandes (ÖBV), zeigte sich im Gespräch mit "Heute" überwältigt von dem größten Triumph eines Amateurboxers in der heimischen Geschichte. Mit 57 Boxclubs im Land und über 5.000 Sportlern sei Derouiche ein Vorbild für alle Boxbegeisterten: "Wir schreiben Geschichte – gemeinsam für Österreich!"
Die seit 1974 ausgetragenen Weltmeisterschaften wurden bisher von der International Boxing Association (IBA) veranstaltet, in Liverpool ist der neue Weltverband World Boxing Organisator. World Boxing hat die IBA vor einiger Zeit als einziger vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannter Weltverband abgelöst. Grund waren Streitigkeiten über die finanzielle Transparenz und Nachhaltigkeit sowie die Integrität der Schiedsrichter.
