Die Entführung von Maddie McCann gehört zu den wohl bekanntesten ungelösten Kriminalfällen. Das damals dreijährige Mädchen aus Großbritannien wurde im Mai 2007 an der Algarve in Portugal entführt. Die Ermittlungen wurden mehrmals eingestellt und wieder aufgenommen.
Jetzt sind die McCanns erneut in den Schlagzeilen, allerdings wegen Maddies jüngerem Bruder Sean. Der 20-Jährige will bei den Olympischen Spielen 2028 starten – als Schwimmer.
Der junge Brite hat durchaus Talent für den Sport. Wettkampfmäßig schwimme er schon seit seinem achten Lebensjahr, schrieb er auf einer Website, die junge Athleten mit Stipendien fördert. Mit zehn Jahren trat er dem Schwimmclub "City of Leicester" bei und gewann seither mehrere Titel – darunter auch regionale und nationale Meisterschaften.
McCann hat sich auf das Schwimmen im offenen Wasser spezialisiert. Beim Freiwasser-Schwimmfestival "Best Fest" auf Mallorca gewann er 2024 Gold über 1,5 Kilometer. Im Wettkampf über fünf Kilometer schwamm er zu Bronze.
Für seine Erfolge stehe der Schwimmer, seit er elf Jahre alt ist, mehrmals pro Woche um vier Uhr auf, um zu trainieren. Insgesamt springe er pro Woche neun Mal ins kühle Nass, um an seiner Form zu feilen. Das muss er auch, denn er hat ein klares Ziel vor Augen: "An den Commonwealth Games 2026 und den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles teilzunehmen."
Auch außerhalb des Schwimmbeckens startet McCann eine Karriere. Er studiert an der Universität von Loughborough im Norden Englands Verfahrenstechnik. Noch ist das Schwimmen nur ein Hobby, schon bald könnte es der Hauptberuf von Sean McCann werden.
Sean McCann hatte vor 18 Jahren im selben Zimmer geschlafen, als seine Schwester verschwand.