Sein Schicksal bewegt ganz Europa: Der heute elfjährige Roman Oleksiv aus Lwiw überlebte am 14. Juli 2022 einen brutalen Raketenangriff auf eine Klinik in Winnyzja nur knapp. Beim Warten auf den Arzt schlugen die Waffen ein.
Roman erlitt schwerste innere Verletzungen, und Verbrennungen an 45 Prozent seines Körpers. Dennoch konnte noch aus dem zerstörten Gebäude kriechen, wo ihn die Retter später fanden. Er lag über 100 Tage im Koma und musste 36 Mal operiert werden, auch von Spezialisten in Deutschland.
"Das war das letzte Mal, dass ich meine Mutter gesehen habe, und das letzte Mal, dass ich mich von ihr verabschieden konnte", schildert er am Mittwoch im EU-Parlament in Brüssel.
Seine Mama wurde damals zusammen mit 27 anderen Menschen, darunter die vierjährige Liza und weitere Kinder, von den Russen-Raketen getötet.
Seine Erzählung am Rande der Dokumentarfilm-Vorführung über sein Leben ging unter die Haut. Die Dolmetscherin, die seine Worte ins Englische übersetzen sollte, brach mittendrin in Tränen aus. "Ich werde auch ein wenig emotional", entschuldigte sie sich, bevor ein Kollege übernahm. Auch viele andere im Saal waren sichtlich bewegt.
Der ukrainische Bub hat eine lange Rehabilitationsphase hinter sich. Heute lebt Roman wieder mit seinem Vater in der Ukraine – und tanzt. Das Tanzen und die Musik gaben ihm in der schwersten Zeit seines Lebens neuen Halt.
Gefasst ermutigte er die EU-Politiker, "niemals aufzugeben". Denn "gemeinsam sind wir stark", appellierte der Elfjährige. "Bitte helft weiterhin den ukrainischen Kindern. Danke."