Tagelang Temperaturen über 30 Grad, oft Wochen kein einziger Regentropfen. Die Ferieninsel Mallorca kämpft neben dem Massentourismus auch mit Wasserknappheit. Betroffen vom Wassermangel ist auch die Gemeinde Deià. Das knapp 700 Einwohner zählende Städtchen liegt am Rande des Tremuntana-Gebirges, knapp 40 Autominuten nördlich von Palma de Mallorca.
Der Ort ist bekannt für seinen eher gehobeneren Tourismus. In und rund um Deià gibt es mehrere 5-Sterne-Hotels. Eines davon ist das La Residencia. Das einfache Doppelzimmer kostet im August für eine Nacht fast 1500 Euro – die Suite mit eigenem Pool kommt mit 6100 Euro für eine Übernachtung daher.
Der Bürgermeister von Deià möchte laut eigener Ankündigung in den sozialen Medien ab Montag in einigen Ortsteilen das Wasser abschalten, bis sich die Reserven erholt haben, wie "Bild" berichtet. Davon betroffen ist auch das obengenannte Luxushotel La Residencia. Das Hotel hat aber eine eigene, recht aufwendige Lösung für das Problem.
Gegenüber der deutschen Zeitung sagt eine Mitarbeiterin, dass das Hotel das eigene Wassersystem habe. "Das Wasser kommt mit einem Transport zu uns." Hotels gehören auf Mallorca zu den größten Wasserverbrauchern, im Durchschnitt brauchen sie rund 30.000 Liter pro Woche.
Bereits Anfang Juli hat die Gemeinde Deià ihren Einwohnerinnen und Einwohnern verboten, Leitungswasser für Pools oder zur Bewässerung von Gärten zu benutzen. Der Grund dafür ist, dass neben der extremen Trockenheit auch noch eine Anlage zur Trinkwassergewinnung aus Meerwasser ausgefallen ist. Daher gilt, dass montags, mittwochs und freitags die Bürgerinnen und Bürger ganz auf Leitungswasser verzichten sollen.
In seiner Verfügung schreibt Bürgermeister Ripoll: "Aus diesem Grund müssen wir diese unangenehme, aber unvermeidliche Maßnahme ergreifen und gemäß Artikel 56.8 der Verordnung über die kommunale Wasserversorgung und Abwasserentsorgung der Gemeinde Deià die Versorgung dieses Gebiets einstellen."