Zu mitunter kuriosen Situationen kam es in den vergangenen Monaten an der Haltestelle Adolf-Loos-Gasse (Floridsdorf) der Buslinie 29A. Weil die Einschleifspur offenbar falsch bemessen wurde, war ein Einsteigen direkt vom Gehsteig unmöglich - denn die Buslenker konnten nicht parallel zur Gehsteigkante halten. Besonders für Menschen mit Gehbehinderung wurde die Kluft so zum Hindernis. Um den Fahrgästen zu helfen, legten Lenker Rampen aus und überwanden damit die ärgerliche Stolperfalle.
Die Wiener Linien und der Bezirk reagierten nun und verlängerten die Einschleifspur durch das Anbringen von neuen Bodenmarkierungen. Neben großer Freude herrscht allerdings auch Verwunderung unter den Anrainern. Denn Beschwerden über die verzwickte Situation gab es bereits im November des Vorjahres. Eine Kommission entschied sich schon damals für die Änderung der Bodenmarkierungen. Zur Durchführung kam es allerdings erst jetzt.
"Obwohl hier nur eine geringe Änderung der Bodenmarkierung erforderlich war, warteten Buslenker und Fahrgäste danach Monat für Monat vergeblich auf Abhilfe", kritisiert Alt-Bezirksrat Hans Jörg Schimanek (Wir für Floridsdorf), der die Proteste unterstützte. "Unbeantwortet bleibt die Frage, warum man auf die wenigen Pinselstriche auf der Fahrbahn vier Monate lang warten musste. Corona allein kann's wohl nicht gewesen sein."
Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) klärt auf: "Änderungen von Bodenmarkierungen können im Winter nicht durchgeführt werden, da sie bei Minusgraden nicht halten." Im Frühjahr werde dann alles nachgeholt und die Liste Punkt für Punkt abgearbeitet. Trotz langer Wartezeit, die Floridsdorfer dürfen sich nun über ein leichteres Einsteigen in den Bus freuen - die Rampe hat hier vorerst ausgedient.