Nach dem Ausfall von Dean Huijsen droht Xabi Alonso die Defensive aus den Fugen zu geraten. Der 20-jährige Innenverteidiger, der sich im Sommer aus Bournemouth zu den "Königlichen" verabschiedete, musste mit einer Wadenverletzung aus dem Spanien-Kader abreisen. Damit fällt er nicht nur für die anstehenden Länderspiele gegen Georgien und Bulgarien aus, sondern ist auch fraglich für das Liga-Spiel gegen Getafe am 19. Oktober.
Real bleibt zwar optimistisch, dass Huijsen zum Champions-League-Duell mit Juventus (22. Oktober) oder spätestens zum "Clásico" gegen Barcelona (26. Oktober) zurückkehrt – doch klar ist: Die Personaldecke in der Abwehr ist dünn.
Denn Huijsen ist bereits der fünfte Verteidiger, der Alonso derzeit nicht zur Verfügung steht. Antonio Rüdiger fällt seit August mit einem Muskelriss im Oberschenkel aus, Dani Carvajal und Trent Alexander-Arnold kurieren ihre Verletzungen aus, Ferland Mendy steht ebenfalls auf der Ausfallsliste.
Selbst Álvaro Carreras, der bislang auf die meisten Minuten kommt, muss regelmäßig improvisieren – zwischen Innen- und Außenverteidigung.
Mittendrin: ÖFB-Kapitän David Alaba. Der Wiener war zuletzt nur Zuschauer – beim 3:1-Heimsieg über Villarreal saß er 90 Minuten auf der Bank. Zuvor war er beim 5:0 in der Champions League gegen Almaty in die Startelf zurückgekehrt, hatte gejubelt: "Ich bin zurück!"
Jetzt aber könnte sich die Lage für den 32-Jährigen drehen: Alonso braucht Erfahrung, Stabilität und Führungsstärke in der letzten Linie – Eigenschaften, die Alaba seit Jahren verkörpert. Zumal der Routinier als einziger Linksfuß unter den fitten Innenverteidigern zusätzliche taktische Optionen bietet. Seit seinem Kreuzbandriss und folgenden Muskelblessuren ist der Wiener auf das Abstellgleis gestellt worden.
Beim Nationalteam ist er in den kommenden Tagen gegen San Marino (9.10.) und Rumänien (12.10.) in der WM-Quali gefragt. Teamchef Ralf Rangnick setzt voll auf seinen großen Star und Kapitän.
Sollte Huijsen tatsächlich länger ausfallen, könnte Alaba bereits gegen Getafe oder Juventus wieder in die Startelf rücken. Spätestens zum "Clásico" am 26. Oktober gegen den FC Barcelona soll er wieder eine zentrale Rolle übernehmen.
Für den ÖFB-Kapitän, der in den vergangenen Monaten zwischen Verletzungspech und starker Konkurrenz auf der Bank gelandet war, wäre das die perfekte Gelegenheit, sich auch im Star-Ensemble von Real Madrid wieder zurückzukämpfen – rechtzeitig vor der heißen Phase in Liga und Königsklasse.
