Er war einer der großen Helden von Werder Bremens Double-Triumph 2004. Heute, mehr als zwanzig Jahre später, ist Ivan Klasnić kaum wiederzuerkennen. Der frühere Stürmerstar spricht offen über die gesundheitlichen Folgen seiner Karriere – und zeigt, was jahrelanger Schmerz mit einem Menschen machen kann.
Klasnić hatte in der legendären Saison 19 Tore erzielt, zwölf vorbereitet – und sich dabei buchstäblich kaputt gespielt. Über Jahre nahm er Schmerzmittel wie Diclofenac oder Voltaren, um überhaupt auf dem Platz stehen zu können. Die Folge: schwere Nierenschäden.
Drei Transplantationen, monatelange Dialysebehandlungen, ein Leben voller Einschränkungen.
In der ARD-Reportage "Hirschhausen und der Schmerz" sagte der 45-Jährige:
"Natürlich bin ich wütend. Was ich durchgemacht habe, wünsche ich nicht jedem. Ich glaube, dass ohne Schmerzmittel kein professioneller Sport gemacht werden kann."
Klasnić gewann 2020 nach jahrelangem Rechtsstreit gegen die Ärzte von Werder Bremen über vier Millionen Euro Schadensersatz – doch das Geld kann seine Gesundheit nicht zurückbringen.
"Jedes Geld der Welt gibt dir deine Gesundheit nicht zurück. Wer weiß, wie lange ich noch leben werde", so der Kroate. Trotz allem will er sich seine Lebensfreude nicht nehmen lassen: "Man muss dankbar sein, dass man dieses Leben noch leben kann."