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Der 64-Millionen-Kauf, von dem der Coach nichts weiß

Chelsea gönnt sich ein verspätetes Weihnachtsgeschenk. Die Überraschung ist geglückt: Trainer Mauricio Sarri wusste nichts von Christian Pulisic.

Heute Redaktion
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Chelsea kauft einen Spieler um 64 Millionen Euro und der eigene Trainer wird nicht informiert. Was wie ein schlechter Scherz klingt, wurde zu Neujahr in London Wirklichkeit.

Schräge Sarri-Aussage



"Ich wusste vom Transfer von Pulisic gestern noch nichts", sagte Trainer Mauricio Sarri der "BBC" am Mittwoch erstaunt, nachdem der Deal offiziell vermeldet wurde. Christian Pulisic wechselt von Dortmund zu Chelsea, wird im Frühjahr noch an den BVB verliehen.

"Manager" Sarri, wie Trainer auf der Insel genannt werden, tappte dabei im Dunkeln. "Sie haben mich vor einem Monat nach meiner Meinung gefragt. Meine Meinung war positiv, und heute wusste ich, dass der Deal abgeschlossen ist, aber ich wusste vorher nichts."

Ein Schnäppchen ist der hochtalentierte US-Amerikaner nicht gerade. Man würde meinen, dass ein Top-Klub wie Chelsea daher zumindest einen genauen Plan für seinen neuen Goldjungen hat. Die Aussagen von Sarri zeichnen ein anderes Bild. Auch seine Taten.

Bei Chelsea startete der Italiener äußerst erfolgreich. Er holte die Zuschauer sofort auf seine Seite, weil er innerhalb kürzester Zeit mit dem Defensiv-Fußball seines Vorgängers Antonio Conte aufräumte und auf spektakulären Kombinations-Kick setzt.

Von Rotation hält er anscheinend aber nicht viel. Immer wieder scheinen dieselben Namen auf dem Spielbericht auf. Auf dem Feld läuft alles wie mit der Schablone vorgezeichnet über Spielmacher Jorginho, den Sarri aus Neapel mitgenommen hat.

Talente-"Friedhof" Chelsea



Zahlreiche Talente wie Flügel Callum Hudson-Odoi kommen hinter den Stars Eden Hazard und Willian nicht zum Zug. Am vergangenen Wochenende kam der 18-Jährige zu seinem ersten Saisoneinsatz. Freude kam keine auf. Hudson-Odoi kassierte die Höchststrafe. Er wurde eingewechselt und trotz Führung in der Schlussphase fit vom Feld genommen. Der Youngster gilt auf der Insel als eines der größten Versprechen für die Zukunft. Die Zuschauer reagierten mit vereinzelten Pfiffen auf die Entscheidung.

Andere kommen erst gar nicht zu der Ehre, für die Blues aufzulaufen. Chelsea ist berüchtigt für sein Leih-Imperium. Dutzende junge Spieler sind Jahr für Jahr über den ganzen Kontinent verteilt bei Leih-Klubs geparkt. Neue vielversprechende Kicker drängen aus der Jugend nach – Chelsea feiert im Nachwuchs Serientitel. Bei den Profis kann sich so gut wie keiner von ihnen durchsetzen.

Pulisic braucht ein starkes Frühjahr in Dortmund und viel Ellbogeneinsatz, um es im Sommer in den Kader Chelseas zu schaffen.

(S. Klein)

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