Große Aufregung am Wiener Alsergrund! Am Mittwochvormittag soll in einem Gebäude der MedUni Wien eine verdächtige Flüssigkeit in einem Chemieschrank ausgelaufen sein. Die anwesenden Personen alarmierten daraufhin die Berufsfeuerwehr.
Binnen weniger Minuten waren zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehr, Berufsrettung und der Polizei vor Ort. Ob die Flüssigkeit tatsächlich gefährlich ist oder nicht, musste vorerst abgeklärt werden. Laut Feuerwehrsprecher Christian Feiler ist ein Chemiker vor Ort, um die Substanz zu untersuchen. Wie Rettungssprecher Andreas Huber gegenüber "Heute" bestätigte, gab es keine Verletzten.
Wie sich wenig später herausstellte, handelte es sich dabei um Pikrinsäure (2,4,6-Trinitrophenol). Diese wird sowohl als Reagenz in der Chemie und Histologie verwendet, als auch als Sprengstoff. Solange der chemische Stoff flüssig ist, ist er völlig ungefährlich und wird oft in der Mikroskopie verwendet.
Sobald Pikrinsäure jedoch trocknet bzw. mit Metallen in Kontakt kommt, wird es hochexplosiv und bildet Kristallsalze. Diese können durch Reibung, Hitze oder Schläge zur Detonation gebracht werden. Aus Sicherheitsgründen hat die Berufsfeuerwehr die Substanz nun mitgenommen und wird sie ordnungsgemäß entsorgen.