Traurige Nachrichten für 140 Beschäftigte in Oberösterreich: Der japanische Elektronik-Konzern Panasonic – der unter anderem Kameras und Fernseher herstellt – sperrt Ende Dezember seinen Standort im Ennshafen (Bez. Linz-Land) zu. Wie jetzt bekannt wurde, hat die Belegschaft die Hiobsbotschaft am Donnerstag erhalten.
Am OÖ-Sitz wird Basismaterial für Leiterplatten produziert, das in unzähligen Elektrogeräten eingebaut ist. Einer der Kunden ist beispielsweise der Branchengigant AT&S aus Leoben (Steiermark). Laut "Oberösterreichischen Nachrichten" sollen "sozialverträgliche Lösungen" für die Mitarbeiter gefunden werden, wie es von einer Konzernsprecherin heißt.
Beim Standort in der Nähe von Linz handelt es sich um die einzige Leiterplatten-Produktion von Panasonic außerhalb Asiens. Einer der Gründe für das Aus nach Angaben der Sprecherin: "Der Marktanteil Europas an der Produktion für diese Art von Komponenten ist in den letzten 20 Jahren von circa 20 auf zwei Prozent geschrumpft."
Während die USA und Europa 2000 noch einen Anteil von zirka 50 Prozent produzierten, werden heute 85 Prozent in Asien bzw. vor allem in China gefertigt. Außerdem problematisch: Ein schwächelnder Markt, in dem kein Wachstum zu erwarten sei.
Das börsennotierte Unternehmen ist laut Sprecherin der "fast letzte Produzent in Europa". Alle anderen hätten bereits die Erzeugung eingestellt oder sind gerade dabei. Nach der Schließung soll das Werk in Enns verkauft werden.
Der Standort OÖ kommt damit nach der KTM-Pleite nicht aus den Schlagzeilen. Zuletzt wurde bekannt, dass der Autozulieferer Freudenberg Sealing Technologies in Losenstein (Bez. Steyr-Land) 2026 stillgelegt werden soll. Durch die Schließung würden Dutzende Mitarbeiter den Job verlieren. Laut Bürgermeister Michael Schwarzlmüller (SPÖ) sind 106 Beschäftigte vom Betriebsende betroffen.