Smartphone-Test

CMF Phone 2 Pro zeigt, wie günstig ein gutes Handy geht

Nothings günstige Submarke CMF hat mit dem Phone 2 Pro ein neues Smartphone parat. Ab 249 Euro gibt es ein beeindruckend überzeugendes Handy-Modell.
Rene Findenig
28.04.2025, 15:45

249 Euro für ein Smartphone? Was stark nach absoluter Einsteigerklasse klingt, entpuppt sich in Wahrheit als ein herausragend leistungsfähiges Modell, das den großen Kritikpunkt des Vorgängers hinter sich lässt und mit einem einzigartigen Design und zahlreichen kleinen Verbesserungen auffällt. Die Rede ist vom CMF Phone 2 Pro aus der Submarke des Londoner Technologie-Herstellers Nothing, das ab sofort vorbestellbar ist und am 6. Mai in den offenen Verkauf startet – auf nothing.tech, in Österreich aber auch bei Amazon und bei MediaMarkt. Das Gerät erscheint in zwei Varianten – beide mit acht Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher, einmal mit 128 GB und einmal mit 256 GB internem Speicher. Die Preise liegen bei 249 und 279 Euro.

Im Vergleich zum Vorgänger ist man nur minimal mit dem Preis nach oben gegangen, das CMF Phone 1 kostete bei seinem Erscheinen im Juli 2024 hierzulande 239 und 269 Euro. Der Speicher ist erneut über den Dual-SIM-Slot erweiterbar. Auch das CMF Phone 2 Pro legt seinen Fokus auf Design und Verarbeitung, es ist dünner (7,8 Millimeter) und leichter (185 Gramm) als sein Vorgänger geworden. Das Gehäuse präsentiert sich in einem eleganten Gewand. Das CMF Phone 2 Pro ist in vier Farben erhältlich. Die Modell-Farben Schwarz und Hellgrün verfügen über eine Rückseite in Glasoptik, die mit einer matten Struktur versehen ist, die weiße Variante setzt auf eine strukturierte Sandstein-Oberfläche, das orange Modell auf einen Kunststoffrücken.

Wieder ein modulares Design mit austauschbaren Linsen

In allen Fällen kommt ein Metallrahmen, eine Aluminium-Kameraeinfassung und die typischen Edelstahlschrauben an der Rückseite zum Einsatz, außerdem gibt es wieder einen abdrehbaren Knopf in der unteren Ecke, an dem Zubehör angebracht werden kann. Bisher bot das CMF Phone dazu etwa einen Standfuß oder ein Halteband sowie austauschbare Cover. Neu beim modularen CMF Phone 2 Pro gibt es ein Universal Cover um 25 Euro, austauschbare Linsen (Fischauge und Makro) um 35 Euro, ein Wallet/Stand um 35 Euro und zwei Bundles mit verschiedenen Accessoires. Damit gibt es wieder die lobenswerte Möglichkeit, das Modell etwas anzupassen, sei es für besonderen Schutz, kreative Fotografie oder praktisches Zubehör.

Auch die Widerstandsfähigkeit wurde verbessert. Mit einer IP54-Zertifizierung bietet das CMF Phone 2 Pro nun einen besseren Schutz gegen Spritzwasser und Staub als sein Vorgänger, der lediglich nach IP52 zertifiziert war. Ein plötzlicher Regenschauer macht dem Smartphone nun wenig aus. Und auch den größten Kritikpunkt des Vorgängers, fehlendes NFC, bügelt das neue CMF Phone 2 Pro aus. Das CMF Phone 2 Pro ermöglicht jetzt etwa kontaktloses Bezahlen. Und auch einen neuen Button hat das Smartphone bekommen, die Essential-Taste, die auf Knopfdruck spannendes einer Sammlung hinzufügt und jetzt in der Kamera-App funktioniert. Was die Essential-Taste und der Essential Space können, haben wir hier zusammengefasst.

Display bietet weit mehr als für die Preisklasse übrig

Das Display ist eine der Stärken des CMF Phone 2 Pro. Es handelt sich um ein 6,77 Zoll großes AMOLED-Panel mit einer Auflösung von 1.080 x 2.400 Pixel und einem 20:9-Format. Der Vorgänger war noch 6,3 Zoll groß, zudem ist die Helligkeit von 2.000 auf 3.000 Nits in der Spitze angestiegen. Die Auflösung ist ordentlich scharf, AMOLED-Technologie sorgt für wunderbare Kontraste, lebendige Farben und super Schwarzwerte, zudem macht es die erhöhte Helligkeit möglich, den Bildschirm auch bei direkter Sonneneinstrahlung abzulesen. Die doch sichtbaren Displayränder des flachen Bildschirms stören wenig, die Bildwiederholrate passt sich adaptiv bis zu 120 Hertz an. Im Display findet sich ein schneller Fingerabdrucksensor.

Diese große Farbvielfalt liefert eine extrem präzise und lebendige Darstellung von Inhalten, was sich besonders bei der Betrachtung von Fotos, Videos oder beim Gaming positiv auswirkt. Apropos Gaming: Das CMF Phone 2 Pro bietet eine Touch-Sampling-Rate von 1000 Hertz, die Berührungseingaben werden dadurch extrem schnell registriert. Aber auch beim Zeichnen oder Scrollen macht das jede Menge Spaß. Zusammenfassend liegt das Display des CMF Phone 2 Pro weit über seiner Preisklasse und bietet eine tolle Farbdarstellung, beeindruckende Helligkeit und schöne Kontraste dank HDR und Ultra-HDR-Features. Schon das Display des Vorgängers hatte uns im Test überzeugt, das CMF Phone 2 Pro bringt das aber auf ein ganz neues Level.

Genug Leistung für den Alltag unter der Smartphone-Haube

Unter der Haube des CMF Phone 2 Pro arbeitet der verbesserte MediaTek Dimensity 7300 Pro 5G-Prozessor. Dieser liefert zwar keine Spitzenwerte, aber mehr als genug Leistung für den Alltag, für Multitasking, das Ausführen anspruchsvoller Apps und Spiele sowie für die schnelle Verarbeitung von Daten. Die Zuwächse im Vergleich zum Vorgänger sind moderat, zeigen sich aber so gut wie überall mit schnelleren Ladezeiten, flüssigerem App-Wechsel und einer insgesamt reaktionsfreudigeren Benutzeroberfläche. Im Leistungstest mit Geekbench 6 zeigen sich durchaus brauchbare Werte für den Alltag, am ehesten in der Nähe oder knapp unterhalb des Samsung Galaxy S21 FE (CPU Single-Core 1.014, Multi-Core 2.912 und GPU 2.498).

Insgesamt bietet der Chip eine solide Basis für eine flüssige und leistungsfähige Nutzung, für anspruchsvollere Anwendungen und aufwändige Games braucht es aber ein stärkeres Gerät. Freuen darf man sich da über eine sehr lange Laufzeit dank eines großzügigen Akkus mit 5.000 Milliamperestunden. Selbst Intensivnutzer kommen locker über einen Tag, Durchschnittsnutzer werden das Modell nur alle zwei bis drei Tage ans Ladekabel hängen müssen. Kabelloses Laden ist wieder nicht möglich, mit dem mitgelieferten USB-C-Kabel (ein Lade-Adapter muss separat besorgt werden, eine Silikon-Schutzhülle ist im Lieferumfang des Geräts enthalten) und einer Ladeleistung von wie zuvor 33 Watt ist es in rund einer Stunde wieder voll geladen.

Beim neuen CMF Phone 2 Pro können wieder Zubehörteile angebracht und sogar Linsen aufgesetzt werden.
Nothing

Kamera hat ein ordentliches Upgrade spendiert bekommen

Einen großen Sprung hat das Kamerasystem gemacht. Verfügte der Vorgänger noch über eine Hauptkamera mit 50 Megapixel (MP) mit Porträtsensor, gibt es dieses Mal wieder eine (verbesserte) 50-MP-Hauptkamera, dafür zusätzlich aber auch ein 50-MP-Teleobjektiv mit maximal 20-fachem, digitalem Zoom und eine 8-MP-Ultraweitwinkelkamera. Auf der Vorderseite knipst wieder eine 16-MP-Frontkamera. Die Verbesserungen sind vom ersten Bild an sichtbar, in hellen wie bei schlechten Lichtverhältnissen. Das Smartphone liefert hellere, detailreichere und rauschärmere Fotos und auch der Zoom ist zumindest tagsüber bis zur vierfachen Vergrößerung durchaus brauchbar. In der Nacht sollte man auf ihn aber verzichten.

Laut Hersteller ist das Smartphone das einzige Modell mit einem Teleobjektivsensor in diesem Marktsegment. Das ist ein echter Gewinn, nicht nur bei Zoomaufnahmen, sondern auch bei Porträts, die wunderbar scharf und detailreich ausfallen und auf Wunsch mit schönem Bokeh ausgestattet werden können. Die 8-MP-Ultraweitwinkelkamera ergänzt das System, indem sie ein weites Sichtfeld bietet, ist aber gleichzeitig die "schwächste" Linse der Kamera. Weite Landschaften, Architekturen, Gruppenfotos oder Skylines lassen sich dennoch in guter Qualität einfangen, weit besser als es die meisten "Alibi-Ultraweitwinkel" in der Preisklasse können. An der Front hat sich auch etwas getan. Die Kamera knipst zwar weiter mit 16 MP, die Selfies sind aber nun bei Tageslicht klare und detailreiche Fotos, bei Nacht ist der Eindruck gemischter.

Essential-Taste funktioniert nun auch in der Kamera-App

Insgesamt ist das Kamera-System des CMF Phone 2 Pro vielseitig und für die Preisklasse geradezu überraschend stark aufgestellt. Die Kombi aus einer hochauflösenden Hauptkamera mit großem Sensor, einem dedizierten Teleobjektiv, einer Ultraweitwinkelkamera und einer halbwegs hochauflösenden Frontkamera deckt die meisten fotografischen Bedürfnisse ab und bietet gegenüber dem Vorgänger eine gewaltige Verbesserung. Noch kurz zurück zur Essential-Taste an der rechten Geräteseite: Mit einem kurzen Tipp auf diese Taste kann man nun auch in der Kamera Inhalte erfassen und mit Notizen versehen, während ein langer Tipp das Starten von Sprachaufnahmen ermöglicht. Bisher war das nur außerhalb der Kamera-App möglich.

Beim Betriebssystem wiederum kommt das neueste Android 15 zu Einsatz, der Nutzer hat wieder die Wahl zwischen der typischen Android-Oberfläche oder der Nothing-spezifischen in Schwarz-Weiß-Optik. Bis auf die Farben und die stilisierten Symbole erinnern beide Versionen stark an Googles Stock-Android – womit sich alle Android-User sofort heimisch fühlen werden. Bloatware gibt es gar keine, Nothing installiert nur eine Handvoll hauseigener Lösungen wie die "Nothing X"-App zur Nutzung von Nothing- und CMF-Geräten ab Werk vor. Nothing integriert auch im CMF Phone 2 Pro Künstliche Intelligenz (KI) mit Lösungen zur Bildbearbeitung oder Notizen. Updates gibt es für drei OS-Versionen und sechs Jahre bei Sicherheitspatches.

CMF Phone 2 Pro zeigt, wie günstig ein gutes Handy geht

Das CMF Phone 2 Pro ist ein empfehlenswertes Smartphone für seine Preisklasse und schlägt nicht nur die Konkurrenz in mehreren Schlüsselbereichen, sondern bietet auch signifikante Verbesserungen gegenüber seinem Vorgänger. Das Design ist schlank, leicht und wirkt mit hochwertigen Materialien durchdacht. Die IP54-Zertifizierung bietet zusätzlichen Schutz im Alltag. Die Farbvarianten sorgen für unterschiedliche Haptik und Optik, dazu kommt noch das modulare Design für optische, aber auch praktische Anpassungen. Das Display ist ein klares Highlight in der Preisklasse mit hoher Helligkeit, super Farben und schneller Bildwiederholrate. Die Leistung liefert eine solide Performance für sämtliche Aufgaben, die es im Alltag so gibt.

Aus der Preisklasse hervor sticht aber auch das Kamera-System, vor allem durch den jetzt dedizierten Teleobjektivsensor, aber auch durch die Stärke der anderen Sensoren. Die Akkulaufzeit mit dem 5000-mAh-Akku ist ebenfalls gut und die Integration von NFC eine wichtige und willkommene Neuerung. Die neue Essential-Taste ist ein interessantes Detail, das bereits im Test der Nothing-Phone-(3a)-Reihe auf Zuspruch gestoßen ist. Schwächen gibt es angesichts des Preises kaum, sie beschränken sich auf das Fehlen von kabelloser Ladung und einem Mono-Lautsprecher. Die sonst deutlichen Verbesserungen in nahezu allen Bereichen gegenüber dem CMF Phone 1 machen es zu einem würdigen und überlegenen Nachfolger.

Apple, Samsung, Google & Co. – die neuesten Smartphones im Test

CMF Phone 2 Pro

Preis: 249 Euro (8 + 128 GB), 279 Euro (8 + 256 GB)
Farben: Orange, Grün, Schwarz, Weiß
Speicher: Erweiterbar bis 2 TB
Dimensionen: 164 x 78 x 7,8 mm, 185 g
Prozessor: MediaTek Dimensity 7300 Pro 5G
Kamera: 50 MP Hauptkamera, 50 MP Tele, 8 MP Ultraweitwinkel, 16 MP Front
Display: 6.77 flexible AMOLED, Panda glass, 1.080 x 2.392 (387 ppi), 10-bit, 120 Hz adaptive Bildwiederholrate, 1.000 Hz Abtastrate, 3.000 Nits Spitze, HDR10+
Akku: 5000 mAh, 33 W Ladung
Sonstiges: Dual-SIM (Nano), NFC, 5G, Wi-Fi 6, Bluetooth 5.3, IP54, Fingerabdrucksensor unter dem Display, Nothing OS 3.2 powered by Android 15, 3 große Android-Updates, 6 Jahre Sicherheitspatches
Lieferumfang: CMF Phone 2 Pro, Ladekabel (USB-C auf USB-C), Schutzhülle, Sicherheitsinformationen und Garantiekarte, angebrachte Schutzfolie, SIM-Werkzeug

{title && {title} } rfi, {title && {title} } Akt. 29.04.2025, 15:07, 28.04.2025, 15:45
Weitere Storys