Österreich

Stadt fährt ab 15. Mai den Amtsverkehr wieder hoch

Heute Redaktion
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Die Stadt fährt ab Mitte Mai wieder den Parteienverkehr in ihren Ämtern hoch, so Stadtchef Michael Ludwig (SPÖ). Erforderlich sind aber ein Termin sowie die Einhaltung von Sicherheitsvorgaben.
Die Stadt fährt ab Mitte Mai wieder den Parteienverkehr in ihren Ämtern hoch, so Stadtchef Michael Ludwig (SPÖ). Erforderlich sind aber ein Termin sowie die Einhaltung von Sicherheitsvorgaben.
Bild: Screenshot

Unter strengen Sicherheitsmaßnahmen öffnen ab Mitte Mai die Wiener Ämter wieder ihre Pforten. Dennoch soll der Großteil weiter auf digitalem Weg erledigt werden.

Nach rund fünf Wochen "Krisenmodus" fährt die Stadt Wien nun langsam den Parteienverkehr in ihren Ämtern wieder hoch. Ab 15. Mai können die Wiener via Telefon oder Internet um einen Termin ansuchen und mit diesem wieder direkt in den Ämtern wichtige Amtsgeschäfte erledigen - wenn auch mit strengen Sicherheitsvorschriften. Wie genau diese aussehen, stellten heute Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), der Magistratsdirektor der Stadt Wien Erich Hechtner und Christian Meidlinger, Vorsitzender der younion - Die Daseinsgewerkschaft, vor.

"Tausende Anträge aus dem Home Office bearbeitet"

"Die Corona-Krise stellte auch die Wiener Verwaltung vor große Herausforderungen. Dank dem engagierten Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es aber gelungen, tausende Anfragen erfolgreich abzuwickeln", bilanziert Ludwig den Ausnahmezustand. Pro Tag hätten die Mitarbeiter der Stadt bis zu 40.000 Anrufe entgegen genommen, zu Nicht-Corona-Zeiten seien das nur rund 15.000. Und das obwohl statt sonst rund 2.000 Mitarbeitern seit 16. März rund 18.000 Mitarbeiter im Home Office tätig waren. Alleine über die, auf Auftrag von Ludwig eingerichtete Hotline 01/4000-4001 für Menschen, die besondere Unterstützung brauchen, seien in den letzten Wochen 1.850 Essens-Pakete geliefert worden.

"Neue Phase" mit Terminen, Schutzmasken und Plexiglas

Ab Mitte Mai beginne nun eine "neue Phase", in der auch die Ämter wieder langsam hochgefahren werden. Ab 15. Mai können die Wiener - entweder via Telefon oder digital - um einen Termin ansuchen. Sobald dieser vergeben ist, können notwendige Amtswege wieder vor Ort erledigt werden.

Doch auch dann gelten jene Sicherheitsbestimmungen, die es auch in anderen Bereichen gibt. Konkret umfasst das das Tragen von Nasen-Mundschutzmasken und die Einhaltung von Sicherheitsabständen. Zudem werden dort, wo nötig, neue Plexiglas-Schutzwände errichtet. "Diese Maßnahmen dienen dem Schutz der Mitarbeiterinnen und der Mitarbeiter, aber auch all jenen Wienerinnen und Wienern, die auf die Ämter kommen", erklären Ludwig und Meidlinger.

"Kaiser" und Stadt rufen zur Nutzung digitaler Amtswege auf

Magistratsdirektor Hechtner kündigte an, dass die Stadt die - wegen der Corona-Krise - hochgefahrenen Digitalangebote der Stadt weiterhin auf dem hohen Niveau halten werde. Da dies gut funktioniert habe, bitten die Stadt und - per Video auch "Kaiser Robert I." - die Wiener, wenn möglich auf die digitalen Amtswege zurückzugreifen.

(Video: Stadt Wien)

Da, wo ein persönliches Erscheinen notwendig ist, also etwa bei saisonalen Impfungen (finden bis auf weiteres im Impfzentrum der Stadt in Landstraße statt) können ab 15. Mai Termine vereinbart werden.

Am meisten Bedarf werde es dabei bei Identitätsnachweisen wie Reisepässen oder Personalausweisen geben, so Ludwig. Hechtner rechnet auch mit einem höheren Parteienverkehr im Baubereich. Obwohl es in manchen Bereichen einen "Rückstau" von bis zu 30, 50 oder gar 70 Prozent gegeben habe, sei in anderen Bereichen wie etwa dem Parkpickerl wegen der hohen digitalen Durchdringung "ein Minus von Null Prozent" zu verzeichnen.

Ludwig findet Prämie für "Systemerhalter" unterstützenswert

Die Idee eines "Corona-Tausenders" von ÖGB-Chef Wolfgang Katzian für all jene, die das Land in Krisenzeiten am Laufen gehalten haben, findet Ludwig "interessant und unterstützenswert". Er gehe davon aus, dass die Bundesregierung eine finanzielle Abgeltung für den Einsatz und die gesundheitlichen Risiken umsetzen werde. Eine Absage gab es bisher zumindest seitens des Bundes nicht.

Gefordert sieht Ludwig den Bund auch bei der Erstellung eines Stufenplans zur Öffnung der Schulen und Kindergärten. "Wir haben die Bundesregierung stark auf einen strukturierten Plan gedrängt, wann in den unterschiedlichen Schulstufen und den Kindergärten wieder ein regulärer Betrieb herrschen kann", so Ludwig. Das sei wichtig, um den Eltern eine Perspektive zu geben, wie es weiter geht.

"Futtermittelpaket für Wiens Fiaker"

Wie es für die Wiener Fiaker weiter geht, ist zumindest seit heute ein Stückchen klarer. Die Corona-Krise stelle auch Traditionsbetriebe wie die Fiaker vor Probleme. Die Stadt helfe hier mit 250 Euro pro Pferd und Monat. 21 Fiakerbetrieben mit rund 300 Pferden würde damit unter die Arme gegriffen, so Ludwig, der mit einem Lächeln im Gesicht erklärt: "Damit die Pferderln weiter ihr Futter bekommen und guat im Fleisch bleiben".