Die wirtschaftliche Krise macht auch vor der Gastronomie nicht halt: Die Pancho GmbH, Betreiberin des "restaurante latinoamericano" im 2. Bezirk, hat laut Österreichischem Verband Creditreform einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Der Antrag wurde über die Rechtsvertretung am Handelsgericht Wien eingebracht.
Günther Moser von Creditreform beschreibt die Lage deutlich: "Nach Ausbruch der COVID 19 Pandemie haben die vorübergehenden betriebsbedingten Schließungen dem Unternehmen massiv geschadet."
Zudem hätten steigende Kosten bei Personal, Miete und Strom das Lokal wirtschaftlich immer weiter unter Druck gesetzt. Diese Preissteigerungen seien laut Pancho GmbH nicht zur Gänze an die Gäste weitergegeben worden.
Dem Unternehmen stehen laut Angaben Aktiva von rund 79.800 Euro zur Verfügung, denen Passiva in Höhe von 530.000 Euro gegenüberstehen. Die Überschuldung beträgt somit 450.200 Euro. Insgesamt sind etwa 30 Gläubiger und 11 Dienstnehmer betroffen.
"Als sich die Verbindlichkeiten bei den Lieferanten häuften und die Liquidität abnahm, hat man die Reißleine gezogen und einen Insolvenzantrag eingebracht. Dieser Schritt war alternativlos", so Moser.
Trotz der Pleite soll das Lokal weitergeführt werden. Die Pancho GmbH will ihren Gläubigern einen Sanierungsplan mit einer Quote von 20 % anbieten – das bedeutet, nur ein Fünftel der offenen Forderungen würde zurückgezahlt. "Ohne die Einleitung weitreichender Restrukturierungsmaßnahmen wird die Sanierung nicht gelingen."
Geplant ist eine kritische Prüfung des gastronomischen Angebots, ebenso der Raumaufteilung. Auch das Ambiente soll überarbeitet und "etwas einladender gestaltet" werden. Ziel ist es, Einsparungspotenziale besser zu nutzen und den Betrieb wirtschaftlich tragfähig zu machen.