"Reif für die Gallery"

Da geht die Post ab – Briefkästen wurden zu Leinwänden

Jeder kennt sie – die Briefkästen in ihrer typischen, gelben Farbe. Neun Künstler haben diese Alltagsobjekte nun in echte Kunstwerke verwandelt.
Wien Heute
31.07.2025, 11:37
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Bei den neu gestalteten Briefkästen ist von stiller Post keine Rede – die auffälligen Designs springen sofort ins Auge. Neun Künstler haben Leinwand oder Papier gegen Briefkästen der Österreichischen Post getauscht und diesen ein neues Aussehen verliehen. Im Rahmen des Projekts "Reif für die Gallery" rauchten die kreativen Köpfe – nun wurden die Kunstwerke enthüllt.

Bunte Briefkästen in den Hauptstädten

Vom 4. bis 31. August sind die neun neu gestalteten Postkästen am Eingang der Unternehmenszentrale der Post am Rochusmarkt zu bewundern. Danach gehen sie auf Reisen in die übrigen Landeshauptstädte, wo sie einen neuen Platz im öffentlichen Raum finden – Briefe und Postkarten können dort ganz normal eingeworfen werden. Der für Wien designte Briefkasten stammt vom Künstler Boicut und wird nach dem August in der Mariahilfer Straße im 1. Bezirk aufgestellt. Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) freut sich besonders über den neuen, bunten Farbtupfer, der schon bald seinen Bezirk bereichern wird.

Aber warum wurden ausgerechnet Briefkästen statt Leinwänden verwendet? "Der Briefkasten ist weit mehr als ein funktionaler Gegenstand – er steht seit jeher für Verbundenheit, Austausch und zwischenmenschliche Kommunikation. Mit dem Projekt Reif für die Gallery verleihen wir gemeinsam mit neun Künstler*innen neun Briefkästen mehr Sichtbarkeit im öffentlichen Raum", erklärt Walter Oblin, Generaldirektor der Österreichischen Post AG.

Live Performance auf dem Dach

Jeder der neun Künstler hat sich auf individuelle Weise mit dem Medium Briefkasten auseinandergesetzt und persönliche Assoziationen, Erinnerungen oder gesellschaftliche Botschaften einfließen lassen. Das Ziel: den Briefkasten als Symbol der Wertschätzung alltäglicher Leistungen und als Appell zum Schreiben neu zu interpretieren. Bei der feierlichen Enthüllung der Kunst-Briefkästen am 30. Juli auf der Dachterrasse der Wiener Unternehmenszentrale der Post gestaltet der Wiener Künstler Martin Tardy zudem einen weiteren Briefkasten live vor Ort.

In einer Live-Performance setzte der Wiener Künstler diese Gedanken gemeinsam mit der Post in seiner charakteristischen Bildsprache um. Mit beiden Händen gleichzeitig zeichnete Tardy sich kreuzende, endlos wirkende Linien auf einen Briefkasten – ein zentrales Element seiner künstlerischen Handschrift. "Jede Linie kann als ein Postweg interpretiert werden, der sich dreht, wendet und schließlich wieder zum Ausgangspunkt zurückkehrt. Die Linie wird zum Ausdruck eines unsichtbaren Kommunikationspfades zwischen den Menschen", erklärt er.

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