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Damals Österreich-Retter, jetzt Israel-Teamchef

2001 avancierte ÖFB-Rekordteamspieler Andi Herzog gegen Israel zum rot-weiß-roten Helden. Jetzt coacht der 50-Jährige gegen Österreich.

Heute Redaktion
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Ein ganz besonderes Spiel für Andi Herzog! 2001 ließ der österreichische Rekord-Teamspieler mit seinem 1:1-Ausgleich im "Skandalspiel" von Tel Aviv den israelischen WM-Traum-platzen. Den EM-Traum Israels soll er nun verwirklichen. Dafür müssen Punkte gegen Österreich her.

Rückblick ins Jahr 2001

Am 27. Oktober 2001 trat Österreich zum entscheidenden letzten Gruppenspiel in Israel an. Die Partie in Tel Aviv war für 7. Oktober angesetzt, nach Sicherheitsbedenken aber verschoben worden. Neun als "Israel-Verweigerer" bezeichnete Teamspieler machten die Reise nicht mit.

Im hitzigen Hexenkessel von Tel Aviv gingen die Gastgeber durch Shimon Gershon (56.) in Führung. Damit wäre Österreich ausgeschieden gewesen. Doch Herzog versenkte in der 92. Minute einen Freistoß zum 1:1-Remis, schoss Rot-Weiß-Rot ins Play-off. Dort kam gegen die Türkei dann das Aus.

"Herzog: "Keine Genugtuung"

Bei Herzogs Teamchef-Bestellung wurden diese Geschichten wieder herausgekramt. Nehmen die Israelis es Herzog noch übel, sie aus dem Play-off geschossen zu haben? "Jetzt glaube ich nicht mehr", sagte er der APA. "Die Leute wissen, dass ich damals alles für den Erfolg von Österreich unternommen haben und jetzt alles für den Erfolg von Israel mache. Das Tor ist Ewigkeiten her, es gilt, nach vorne zu schauen."

Besonders prekär: Herzog galt 2017 als aussichtsreicher Kandidat auf den ÖFB-Trainerposten. Es wurde aber Franco Foda. "Wer weiß, wofür es gut war. Mir geht es nicht um Genugtuung, mir geht es darum, wichtige Punkte mit Israel zu sammeln."

Und wie wird es der 50-Jährige bei der Hymne machen? "Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Wahrscheinlich wird mein totaler Fokus schon auf dem Match liegen. Natürlich ist es etwas Besonderes, gegen das Heimatland zu spielen, aber ich muss das professionell über die Bühne bringen." (wem)