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Darum kannst du WhatsApp bald nicht mehr verwenden

In einem Monat treten die neuen, umstrittenen AGB von WhatsApp in Kraft. Nun hat ein deutscher Datenschützer ein Verfahren gegen Facebook eingeleitet.

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    WhatsApp änderte am 15. Mai seine AGB.
    WhatsApp änderte am 15. Mai seine AGB.
    Getty Images

    In einem Monat ist es so weit: Am 15. Mai sollen die neuen Nutzungsbedingungen von WhatsApp tatsächlich in Kraft treten. Seit deren Ankündigung im Januar haben diese im Internet und bei WhatsApp-Nutzerinnen und Nutzern für heftige Kritik gesorgt. Daher hat Facebook, zu dem WhatsApp gehört, die ursprüngliche Umsetzung der neuen Richtlinien vom 8. Februar auf den 15. Mai verschoben. Wer bis dahin nicht zustimmt, soll ausgesperrt werden.

    Ob die neuen AGB aber so wie angekündigt umgesetzt werden können, muss sich erst noch zeigen, denn nun hat in Deutschland der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar ein Verfahren gegen Facebook eröffnet, wie der "Spiegel" berichtet. Damit wolle er erreichen, dass der Facebook-Konzern keine Daten von WhatsApp erheben und auswerten darf.

    Die neuen AGB

    Eine Entscheidung in diesem Fall solle noch vor dem 15. Mai gefällt werden. Um dies möglich zu machen, wurde ein Dringlichkeitsverfahren auf Grundlage der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gegen Facebook in Irland eingeleitet. "WhatsApp wird in Deutschland mittlerweile von fast 60 Millionen Menschen genutzt und ist die mit Abstand meistgenutzte Social-Media-Anwendung noch vor Facebook", so Caspar. Daher sei es ihm ein wichtiges Anliegen, eine missbräuchliche Ausnutzung dieser Datenmacht zu verhindern.

    Laut einem Facebook-Sprecher besteht kein Grund zur Sorge. So ändere sich an den Nutzungsbedingungen nichts, was das Chatten unter Freunden oder Bekannten angeht. Denn private Nachrichten bleiben auch unter den neuen Regelungen weiterhin verschlüsselt und privat. Die neuen AGB beziehen sich nämlich vor allem auf die Kommunikation zwischen Unternehmen und ihren Kunden.

    So bietet Whatsapp künftig unter anderem mehr Möglichkeiten, WhatsApp-Userinnen und -Usern Produkte zu verkaufen, die auf einer anderen Plattform wie beispielsweise Instagram – das auch zu Facebook gehört – angezeigt wurden. Um dies möglich zu machen, möchte der Konzern die Daten auf den verschiedenen Plattformen besser miteinander verlinken.

    Abwanderungen auf andere Apps

    Den neuen Nutzungsbedingungen müssen aber nicht nur Unternehmens-Accounts, sondern alle Userinnen und User zustimmen. Wer dies nicht tut, wird WhatsApp ab dem 15. Mai nur noch eingeschränkt nutzen können. So soll man laut dem Unternehmen zwar noch Anrufe und Benachrichtigungen erhalten, diese können in der App aber nicht gelesen werden. Auch wird man selbst keine Textnachrichten mehr verschicken können.

    Dies hat dazu geführt, dass konkurrenzierende Chat-Dienste wie etwa Signal, Threema oder Telegram zu Beginn dieses Jahres einen starken Anstieg an Nutzerzahlen verzeichnen konnten. Auch einige Leserinnen und -Leser sind von WhatsApp auf einen dieser Dienste umgestiegen. Hier erzählen sie, wieso.

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