Politik

"Das hält man nicht aus" – darum tritt Mückstein zurück

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein ist am Donnerstagnachmittag zurückgetreten. Zu den Gründen für seinen Rückzug fand er offene Worte.

Rene Findenig
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Wolfgang Mückstein gab am Donnerstag seinen Rücktritt bekannt.
Wolfgang Mückstein gab am Donnerstag seinen Rücktritt bekannt.
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

"Diese ständige Bedrohung", sei einer der Gründe für seinen Rückzug, gab Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Donnerstag in einer eilig einberufenen Pressekonferenz bekannt: "Es nagt an einem, wenn die eigene Wohnung rund um die Uhr bewacht werden muss und man das Haus nur mit Polizeischutz verlassen darf. Das hält man nicht lange aus", so der Minister. Mückstein führte außerdem noch familiäre Gründe für seinen Rücktritt in seiner Erklärung an.

Es sei ihm bewusst geworden, nicht mehr 100 Prozent als Gesundheitsminister erbringen zu können und er habe die eigenen Ansprüche nicht mehr erfüllen können, die notwendig gewesen seien, so Mückstein. Das Familienleben sei zudem belastet gewesen durch ständige Drohungen gegen ihn und seine Familie. Mehrere Monate lang – das könne man nicht aushalten – habe es rund um die Uhr Polizeischutz geben müssen. Eine extrem belastende Situation, so Mückstein.

"Damit ist für mich der Tag gekommen, an dem ich mein Amt als Gesundheits- und Sozialminister zurücklege", so Mückstein. Er werde seinem Nachfolger ein geordnetes Ministerium übergeben und wünsche ihm alles Gute. Der Nachfolger steht schon fest: Johannes Rauch beerbt Mückstein und wird Österreichs achter Gesundheitsminister in den letzten fünf Jahren. Der Grüne aus Vorarlberg gilt als Politikprofi mit viel Erfahrung, auch Regierungsverantwortung ist für Rauch nichts Neues. Vizekanzler Werner Kogler werde ihn für den Posten vorschlagen, hieß es direkt nach der Mückstein-Erklärung.

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    Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein gab am 3. März 2022 eine "persönliche Erklärung" ab. 
    Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein gab am 3. März 2022 eine "persönliche Erklärung" ab.
    HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

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